Rhabarber vielseitig verwerten

Stücke von Rhabarber liegen in einer Schüssel, bereit zur vielseitigen Verwertung in Gerichten oder Desserts.

In diesem Jahr gibt es eine regelrechte Rhabarber-Schwemme. Konfitüre, Chutney und Likör, alles schon gekocht, bzw. zubereitet. Ein Rezept für Rhabarber-Saft brachte mich auf eine weitere Idee, den Rhabarber vielseitig zu verwerten:

Für den Saft habe ich 2 kg Rhabarber (geputzt + gewaschen, nicht geschält) klein geschnitten, maximal  2 cm lang sollten die Stücke sein. Diese werden mit 1 kg Zucker vermischt und über Nacht stehen gelassen, damit sie schön Saft ziehen. Am nächsten Tag fügt man noch 1/2 Vanille-Stange zu und 500 ml Wasser. Das Ganze bringt man zum Kochen, immer wieder umrühren, dass nichts anbrennt. Bei reduzierter Temperatur lässt man den Rhabarber weich kochen, das dauert je nach Dicke der Rhabarberstangen 15 bis 25 Minuten. Mit dem Mixstab die Masse zu Mus zerkleinern.

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Ein Sieb (Metall, kein Plastik) oder einen Seiher (Durchschlag) mit einem sauberen Mulltuch oder Geschirrtuch auslegen, in das Tuch das Rhabarbermus füllen. Das Tuch an den Ecken zusammenbinden und über einem sauberen aufhängen. So läuft der Rhabarbersaft am besten heraus. Ruhig mehrere Stunden warten!

Den Saft mit etwas Zitronensäure aufkochen, in sterile Flaschen abfüllen und sofort fest verschließen. Gut geeignet sich Bügelverschlussflaschen. Nach dem Schließen, für eine halbe Stunde auf den Kopf stellen.

Der Saft (Sirup) schmeckt gut in Mineralwasser, Prosecco, aber auch zu Vanillepudding. Nach Öffnen der Flasche sollte sie vorsichtshalber im Kühlschrank aufbewahrt werden!

Das übrig gebliebene Mus nicht entsorgen, es eignet sich hervorragend als Füllung von Blätterteigtaschen als Belag für Mürbteigtartes. Man kann es portionsweise einfrieren und bei Bedarf auftauen. Die Konsistenz ist ideal für einen Kuchenbelag, da sie den Boden nicht durchweicht!

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12 Kommentare

Das hört sich gut an. Zwar auch nach viel Arbeit, aber die lohnt am Ende bestimmt.
Rhabarbersaft ist superlecker, braucht halt viel Zucker (jedenfalls für meinen Geschmack).
Da man den Rh. nicht schälen muss, ist es auch nicht soo viel Arbeit.

Dass man das Mus auch noch verwenden kann, finde ich klasse. Kommt sonst noch was auf die Tartes, außer dem Rh.mus?
Vielen Dank für den Tipp. Das wird gleich morgen ausprobiert!
@ henrike: vielen Dank für das schöne Bild!

@ yolina: Sooo viel Arbeit ist es doch gar nicht: Gut, das Schneiden macht Arbeit, Saft zieht der Rhabarber von alleine, beim Kochen muss man gelegentlich rühren, aber, wenn man die Temperatur nicht allzu hoch dreht, ist die Gefahr des Anbrennens geringer, und abtropfen kann der Saft aus dem Mus auch alleine. Ich hänge das Tuch mit einem Haken an einen Hängeschrank in der Küche, darunter den Topf zum Auffangen des Saftes, so kann sich das Ganze über Nacht austropfen.

@ Ribbit: Gekaufter Sirup enthält mehr Zucker. Da Rhabarber geschmacksintensiv ist, benötigt man ja nur wenig von dem Saft, um z.B. Mineralwasser zu aromatisieren.

Ich schneide eine Platte fertigen Blätterteig in 6 Quadrate, gebe in die Mitte jedes Quadrates einen guten Esslöffel Rhabarbermus, klappe die Blätterteigplatten diagonal zum Dreieck zusammen und drücke die Kanten mit den Zinken einer Gabel zusammen (gibt neben dem Zusammenhalt auch ein schönes Muster), auf die Blätterteigtaschen streue ich etwas Hagelzucker und drücke ihn an. Backzeit etwa 20 Minuten bei 200°C Heißluft (ich benutze einen Minibackofen).
Für die Tarte nehme ich Mürbeteig aus dem Kühlregal (Schäm´! , aber mit selbstgemachtem Mürbeteig stehe ich auf Kriegsfuß), lege eine eingefettete Tarteform aus Keramik damit aus, Rand nicht vergessen, darauf kommt das Rhabarbermus - gut fingerdick. Darüber kommt noch eine Baiserschicht, oder Butterstreusel, wir bevorzugen die Baiservariante ( da ich nicht nur mit Mürbeteig sondern auch mit Butterstreuseln meine Schwierigkeiten habe).

Man kann das Rhabarbermus aber auch mit in etwas Wasser angerührtem Vanillepuddingpulver kurz aufkochen, in Schälchen füllen, abkühlen lassen und diesen Rhabarberpudding mit flüssiger ungesüßter Sahne servieren.
Mir gefällt an deinem Rezept auch, dass alles vom Rhabarber verwendet werden kann.

Das Rhabarbermus könnte man auch noch für Götterspeise weiterverwenden. Vielleichtt müsste man dazu ein wenig Wasser zugeben, dann würde das dicher sehr gut funktionieren.
Ich liebe Rhabarber ist einfach lecker ,allerdings für mich tabu.

Wusstet Ihr das Bei Rheumakranken Rhabarber einen Schub auslösen kann , natürlich müsst ihr da schon einiges davon essen , aber da es den ja nicht so lange gibt, habe ich immer viel davon gegessen. Rhabarber enthält Arichidonsäure , die auch im Spargel enthalten ist , diese zu viel gegessen starke Gelenkschmerzen auslösen.

Für mich dann leider nicht mehr ,und zum Glück mag mein Mann beides nicht.
brrrrrr, mir zieht es alle muskeln zusammen.....


das ist doch SAAAAAUER!!!!!!!!!!!!!!!!!

....und zu viel zucker ungesund! ich geh mir lieber ne birne holen
@mama1977: .....aber sauer macht lustig! Da hier auf 2 Kilo Rhabarber 1kg Zucker kommen, ist es angenehm sauer!
Ich esse/trinke das Mus/den Sirup ja nicht kiloweise/literweise.
Bei Apfeltaschen oder Apfelkuchen muss ebenfalls gezuckert werden, damit sie genießbar sind
Und ´ne Birne enthält auch eine Menge Zucker!
@ krillemaus: Was ich meinte ist: Kaum jemand macht sich 'heute' noch die Mühe Obst/Gemüse haltbar zu machen...schade. Für die heutige Zeit, in der Frau leider oft zu fertigen Sachen greift, finde ich schon, dass es mehr Aufwand ist. Gerade deshalb finde ich das bemerkenswert. Ich gehöre aber auch noch zu denen, die lieber selber machen, also danke für das Rezept.
@Yolina: Ja, Du hast Recht! Vor allem, wenn Frau berufstätig ist, bleibt wenig Zeit, zu gärtnern oder selbst zu konservieren und Marmelade zu kochen.
Ich selbst bin auch erst dazu gekommen, seit ich pensioniert bin. Bis dahin war mein Gärtchen eher eine Last als eine Lust, seit guten drei Jahren aber habe ich die Anzahl der Nutzpflanzen erhöht und Hochbeete angelegt. Braucht natürlich Zeiteinsatz, aber ich genieße es, sagen zu können "ich habe Zeit!".
Am liebsten mag ich Rhabarber-Kuchen. Einfach einen Rührteig herstellen und auf dem Backblech glattstreichen. Rhabarber in ca. 2 cm große Stücke schneiden und auf dem Teig gleichmäßig verteilen und dann ab in den Ofen. Wenn der Kuchen aus dem Ofen kommt, Zucker drüber streuen.
@michelleh: Ja, das mache ich auch. Ich fülle allerdings meinen Rührteig in eine Springform, streiche glatt, gebe die Rhabarberstücke darauf. Beim Backen sinken die Rhabarberstücke in den aufgehenden Teig. Der Kuchen heißt bei uns "Schlupfkuchen", weil die Fruchtstücke in den Kuchen schlüpfen. Dieser Kuchen lässt sich mit jeglicher Art von Früchten machen.
Zucker streue ich generell vor dem Backen auf Obstkuchen, dann karamellisiert er und gibt zusätzlich eine sehr passende Geschmacksnote.

Mit meinem Tipp ging es mir aber nicht um Kuchenrezepte mit Rhabarber, sondern darum, dass man den Rhabarber, aus dem man Saft gewonnen hatte, auch noch weiterverwenden kann.