Knappe 3 Monate – in dieser kurzen Saison heißt es bei mir: Rhabarber, Rhabarber und nochmal Rhabarber! Egal, ob im Kuchen, als Crumble oder als Getränk – ich nutze die Zeit und nehme mir beim Einkaufen gern ein paar Stangen mit. Dabei kann es auch schon mal vorkommen, dass ich sie nicht alle direkt verarbeiten kann. Doch das ist kein Problem, denn das Superfood kann man prima lagern und sogar einfrieren. Ob das roh oder gekocht geht und was du dabei alles beachten solltest, verrate ich dir jetzt.
Ist er fest und hat eine glänzend rot-grüne Farbe? Glückwunsch, dein Rhabarber ist frisch! Aufpassen solltest du, wenn die Stangen bereits weich oder bräunlich sind, denn das deutet auf einen Verderb hin. Hast du schimmelnde Stellen entdeckt, dann musst du den Rhabarber leider entsorgen.
Rhabarber richtig lagern – so geht’s
Einmal zu viel eingekauft oder doch keine Zeit zum Backen gehabt? Mach dir nichts draus! Bei Zimmertemperatur hält sich dein Rhabarber zwar nicht lange, doch ich kenne da einen Trick: Schnappe dir ein Küchentuch und feuchte es an. Wickle die Stangen einfach darin ein und lege sie in das Gemüsefach deines Kühlschranks.
Möchtest du ihn schon fertig geschnitten aufbewahren, dann lagerst du ihn am besten in einer Vorratsdose oder Schale im Kühlschrank, die du mit einem feuchten Küchentuch abdeckst. Im Ganzen gelagert, bleibt er jedoch länger frisch.
Hast du dir schon mal die Frage gestellt, ob man die rot-grünen Stangen auch einfrieren kann? Klar kann man! Doch bevor wir dem Rhabarber einen Kälteschock verpassen, sollten wir ihn erst einmal vorbereiten.
Rhabarber putzen und schälen
Zuerst schneidest du die Blätter ab, denn die solltest du nicht mitessen. Sie enthalten Oxalsäure, die in größeren Mengen zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Um die Stangen vom Schmutz zu befreien, wäschst du sie gründlich mit Wasser ab. Harte und holzige Enden schnippelst du ebenfalls weg.
Oxalsäure ist, in deutlich geringerer Menge, auch in der Schale enthalten. Zudem sind die Fasern beim Essen nicht wirklich angenehm. Jungen und dünnen Rhabarber kannst du dennoch ungeschält verarbeiten. Besonders dicke und ältere Stangen solltest du hingegen besser schälen. Schnappe dir dafür dein Messer und löse vorsichtig die Faser an der Schnittfläche. Die kannst du nun einfach zwischen deinem Daumen und der Klinge eingeklemmt nach unten ziehen – ringsherum, Faser für Faser.
Rhabarber richtig einfrieren – roh oder gekocht?
Du fragst dich vielleicht „Sollte ich ihn roh oder blanchiert einfrieren?“ Beides geht! Ich erkläre dir, was es beim Einfrieren von Rhabarber zu beachten gilt.
Fangen wir mal mit der rohen Variante an. Um Platz zu sparen und es beim Weiterverarbeiten leichter zu haben, schnippelst du die Stangen nach dem Putzen und Schälen in Stücke und packst sie luftdicht verschlossen in einen passenden Behälter.
Ob Gefrierbeutel oder Gefrierdose – das bleibt dir überlassen. Am besten portionierst du den Rhabarber direkt vor, damit du immer eine geeignete Menge herausnehmen kannst. Vergiss dabei nicht, die Behälter mit einem Datum zu versehen. So behältst du immer den Überblick.
Tipp: Damit dich am Ende kein riesiger, zusammenklebender Rhabarber-Klumpen in deiner Gefriertruhe begrüßt, kannst du die Stückchen zuvor auch auf einem Brett ins Gefrierfach stecken. Verteile sie so, dass sie sich nicht berühren. Sobald sie angefroren sind, füllst du sie wie gewohnt ab.
Wenn dein Rhabarber seine schöne Farbe behalten soll, dann blanchierst du ihn lieber. Gib die Stücke dafür für etwa 1-2 Minuten in kochendes Wasser und gönne ihnen im Anschluss ein Kältebad, um das Weitergaren zu verhindern. Dann musst du den gekochten Rhabarber nur noch ordentlich abtropfen und anschließend trocken tupfen, ehe du ihn wie gewohnt luftdicht verpackst.
Rhabarber auftauen und weiterverarbeiten
Möchtest du Rhabarber zur Weiterverarbeitung auftauen, dann lässt du ihn einfach über Nacht im Kühlschrank. Gib den eingefrorenen Rhabarber dafür beispielsweise in ein Sieb, das du über eine Schüssel stellst. Kochst du ein Kompott oder Marmelade daraus, kannst du dir das Auftauen auch ersparen. Da er beim Verarbeiten Flüssigkeit abgibt, benötigst du für die Zubereitung gegebenenfalls etwas weniger Wasser. Auch beim Kuchenbacken kannst du gefrorene Stücke verwenden. Wenn du aber möglichst wenig Flüssigkeit haben willst, dann ist das Auftauen und Abtropfen oder die blanchierte Variante die bessere Lösung.
Wie lange ist Rhabarber haltbar?
Eingewickelt im Gemüsefach deines Kühlschranks hält er sich für etwa 3-5 Tage. Frierst du ihn ein, hast du deutlich länger etwas von deinem Rhabarber. Luftdicht verpackt, kannst du ihn so für etwa 1 Jahr haltbar machen. Allerdings verliert er mit der Zeit an Aroma. Deshalb rate ich dir, ihn deutlich früher zu verbrauchen.
Du kannst natürlich auch gleich etwas Leckeres aus deinem Rhabarber zaubern. Wie wär's mit einem Rhabarber-Crumble, Rhabarberkompott oder einem erfrischenden Rhabarber-Eistee?
Fun Fact: Im Supermarkt liegt er meist beim Obst, er schmeckt säuerlich und wir verwenden ihn für Kuchen, Marmeladen und Kompott. Dabei zählt der Rhabarber botanisch gesehen in Wirklichkeit zum Gemüse. Genauer gesagt, zu den Knöterichgewächsen. Das liegt daran, dass wir vom Rhabarber nur die Stiele, also die Stangen, zum Kochen und Backen nutzen und nicht die für Obst übliche Frucht.
Auf eine leckere Rhabarbersaison!
Deine Henrike
Seit vielen Jahren ist Henrike unsere Meisterin der Tipps. Ihr geballtes Insiderwissen teilt sie ab sofort mit euch – bei Henrikes Lifehacks.