Pullover verfilzt - Hausmittel & Tipps
Herbstzeit ist Pullover Zeit. Also schnell die Lieblingspullover auspacken, reinschlüpfen und wohlfühlen. Doch was tun, wenn das Lieblingsstück unschöne Filzknötchen angesetzt hat? Wir verraten dir wie du deinen Pullover mit ein paar Hausmitteln selbst retten kannst.
Warum fusseln Wollpullover?
Fussel oder Filzknötchen entstehen, wenn der Stoff zu viel Reibung abbekommt und die Stofffasern kleine Knoten bilden. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern führt dazu, dass sich der Stoff ausdünnt. Besonders anfällig für diese fusseligen Entgleisungen sind Stoffe aus Polyester-Fleece aber auch Strickware aus kurzfaserigen Kunstfasergarn oder neue Wollpullover, die noch nicht so häufig gewaschen worden sind. Um diese unschönen Anhängsel loszuwerden oder im Idealfall gar nicht erst auftreten zu lassen, solltest du deinen Wollpullover richtig waschen und pflegen.
Lüften statt waschen – Es lebe das Barock
Generell gilt bei Pullovern: Wolle lieber lüften statt waschen, das gilt vor allem für Kaschmir, Alpaka und Merino Pullover, da die Wolle selbstreinigende Eigenschaften besitzt. Ist der Pullover nicht verschmutzt, reicht es meist schon, wenn du ihm eine Verschnaufpause an der frischen Luft gönnst.
Bei der Maschinenwäsche lauern drei Gefahren: Waschmaschinentrommel, Waschmittel und Temperatur. Daher solltest du die Trommel nur zu einem Viertel befüllen. Ein Wollwaschmittel und die richtige Temperatur sind genauso wichtig!
Wie kann man Wollpullover pflegen?
- Bei neuen Pullovern hilft es oft, wenn man sie gleich nach dem Kauf wäscht. Kurze Fasern können sich so lösen, und es entsteht erst gar keine Knötchen. Unnötige Reibung an der Außenseite vermeidest du, indem du dein Lieblingsstück vor dem Waschen auf Links drehst.
- Mit einer Fusselrolle oder einem Pillingkamm kannst du kurze Fasern einfach und schonend lösen.
- Das richtige Waschmittel ist entscheidend für die Vermeidung von Filzknötchen. Deshalb solltest du Weichspüler vermeiden, denn er lässt die Garnverbindungen „entgleiten“. Setze lieber auf ein Wollwaschmittel.
- Deinen Wollpullover kannst du übrigens auch mit einem milden Shampoo waschen. Mit einer Haarkur gönnst du deinem Pulli eine extra Portion Pflege. Auch wenn dein Pullover eingelaufen sein sollte, kannst du ihn so wieder in Form bringen.
- Bearbeite deinen Pullover weder mit Bleichmittel, noch mit Fleckenentferner.
- Wirf unbedingt einen Blick auf das Pflegeetikett. Meistens sollten die flauschigen Begleiter nicht wärmer als 30-40 Grad gewaschen werden. Manche Exemplare solltest du nur von Hand waschen - sonst musst du schnell ganz auf sie verzichten.
- Auf zusätzliche Reibung durch den Schleudergang verzichtest du besser. Schonender ist es, wenn du Pullover auf einem Badehandtuch aufrollst und sanft ausdrückst. Damit wirst du überschüssiges Wasser los. Im Idealfall lässt du deinen Pullover mit einem Handtuch als Unterlage auf dem Wäscheständer trocknen.
Verfilzten Wollpullover retten - was tun?
Auch mit sorgsamer Pflege kann es hin und wieder zu Verfilzungen kommen. Zum Glück gibt es einige Hausmittel, mit denen du dem Filz an den Kragen gehen kannst. Hier findest du ein paar Entfilzungsmethoden mit denen du deinen Pullover retten kannst:
Erste Hilfe: Öl-Bad
Ist der Filzbefall noch nicht allzu schlimm, kann ein Öl-Bad deinen Pullover retten. Lege dazu das betroffene Stück in maximal 30 Grad warmes Wasser. Gib 50 ml Olivenöl dazu und lass das Ganze eine Stunde einwirken. So werden die Fasern wieder elastisch. Leg den Pullover anschließend über Nacht in eine Schüssel mit Wasser mit Wollwaschmittel. Damit kann sich das Öl wieder lösen.
Der Trick mit den Bohnen
Nicht nur Pullover haben im Herbst Saison. Auch der Weiße-Bohnen-Eintopf spendet an trüben Tagen Wärme. Warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Bei der Bekämpfung von lästigen Filzknoten wirkt das Bohnenwasser schließlich wahre Wunder. Lass dafür einfach die getrockneten weißen Bohnen 24 Stunden einweichen. Siebe sie anschließend ab und fang das Wasser auf. Deinen Pullover wäschst du derweil als Feinwäsche bei niedriger Temperatur. Danach tauchst du ihn für vier Stunden in das aufgefangenen Einweichwasser. Jetzt wäschst du ihn nochmal sanft und sorgfältig aus. Du wirst sehen: Das gute Stück wird so gut wie neu. Lege es zum Trocknen anschließend über den Wäscheständer – und bereite nebenher gemütlich den Weiße-Bohnen-Eintopf zu.
Essigessenz macht die Fasern geschmeidig
Essigessenz zählt als weitere Geheimwaffe im Kampf gegen den Filzansatz. Wasche dazu den Pullover zunächst mit Essigessenz. Gib dafür einen Teil Essigessenz mit vier Teilen Wasser (alternativ geht auch eine halbe Tasse Tafelessig mit 5 % Säure) in das Fach für den Hauptwaschgang. Wasche dein Kleidungsstück wie gewohnt und lasse es trocknen. Danach mischst du in einem Eimer zwei Esslöffel Essigessenz mit kaltem Wasser. Darin lässt du das verfilzte Kleidungsstück für mindestens eine halbe Stunde einweichen. Nach dem Essigbad wäschst du den Pullover nicht aus. Du rollst ihn in ein Handtuch und drückst ihn sanft aus. Den noch feuchten Pullover packst du nun in einen Plastikbeutel. Anschließend legst du ihn für 24 Stunden ins Gefrierfach. Danach lässt du das Kleidungsstück in einem Handtuch auftauen.
Tipp: Wenn trotz Behandlung kleine Filzknoten übrigbleiben, übernimmt ein Fusselrasierer den letzten Feinschliff.