Sodbrennen: was tun? Passende Hausmittel
Viele Menschen kennen es: Nach einer Mahlzeit, einem Gläschen Wein oder auch mal mitten in der Nacht breitet sich ein Brennen von der Magengegend in die Speiseröhre und bis hinter das Brustbein aus. Jetzt ist schnelle Abhilfe gefragt! Wir haben dir Hausmittel aufgelistet, von denen du einige wahrscheinlich immer daheim hast.
Sodbrennen: Was ist das?
Brennen in der Speiseröhre: Dieses schmerzhafte Gefühl ist ein Symptom für Sodbrennen, auch Reflux genannt. Meistens wird das von saurem Aufstoßen begleitet, bei dem nicht nur Magensäure, sondern sogar Speisebrei in den Mund gelangen können. Auch ein Druckgefühl im Oberbauch ist typisch für Sodbrennen. Falls die Beschwerden nicht ungewöhnlich oft auftreten, kann man sich selbst mit einem Spaziergang, leicht verdaulichem Essen und dem Verzicht auf Alkohol oder Zigaretten selbst helfen.
Treten sie jedoch gehäuft auf, kann das ein Anhaltspunkt für eine Refluxkrankheit oder, infolgedessen, auch eine Refluxösophagitis sein, bei der sich die Schleimhäute der Speiseröhre schmerzhaft und dauerhaft entzünden. In diesem Fall solltest du einen Arzt aufsuchen und dich untersuchen lassen. Wenn du aber nur ab und zu mit saurem Aufstoßen zu kämpfen hast, hilft dir vielleicht unsere Zusammenstellung an Hausmitteln gegen Sodbrennen.
Hausmittel gegen Sodbrennen - was hilft?
Ein Glas stilles Wasser in kleinen Schlücken oder Mandeln können dabei helfen, die gereizten Schleimhäute zu beruhigen und die Magensäure dorthin zu transportieren, wo sie hingehört – nämlich in den Magen! Außerdem solltest du darauf achten, keine zu fettigen, sauren oder üppigen Mahlzeiten zu dir zu nehmen, wenn dir das Sodbrennen zu schaffen macht.
Backpulver neutralisiert Magensäure und kann, mit Wasser angerührt, schnelle Abhilfe schaffen. Allerdings sollte das nicht zu regelmäßig gemacht werden, da der Körper Natron nicht weiter verwertet, stattdessen bunkert und so beispielsweise der natürliche pH-Wert des Körpers durcheinander kommen kann. Tatsächlich enthalten auch die meisten Magensäureblocker Natriumhydrogencarbonat, also Natron; dort ist es aber so dosiert, dass keine gesundheitlichen Schäden entstehen sollten.
Neben dieser Vielzahl an bewährten Hausmitteln gibt es auch noch andere Lebensmittel die schnelle Linderung bei Sodbrennen verschaffen können: Lein- oder Flohsamenschalen enthalten eine große Menge an Schleimstoffen, die, in Wasser aufgeweicht, freigesetzt werden. Wenn du dann die Samen gegen Sodbrennen zu dir nimmst, legen sich diese Schleimstoffe wie ein Schutzfilm über die Schleimhäute der Speiseröhre und sorgen so dafür, dass sie von von der Magensäure nicht mehr gereizt werden.
Nüsse und Kerne sind nicht nur ein gesunder Snack, sondern können ebenfalls bei Sodbrennen helfen! Wichtig ist dabei, dass sie sorgfältig zerkaut werden. Sie binden, ähnlich wie Samen, Säure im Magen und legen sich wie eine Schutzschicht über die Schleimhäute, damit die aggressive Magensäure dort keine Angriffsfläche mehr hat. Ebenfalls hilfreich ist Sauerkraut oder Sauerkrautsaft. Beides reguliert den pH-Wert im Magen und hilft so gegen Sodbrennen.
Heilerde lässt sich vielseitig anwenden, auch bei Reflux. Das Pulver kann viele Substanzen binden und macht genau das auch mit überschüssiger Säure, sodass es bei akutem Sodbrennen schnell Erleichterung verschafft. Dabei ist es ganz egal, ob es mit Wasser angerührt wird, als Kapsel oder Granulat wird. Tipp: Kaufe dir eine große Packung Heilerde in Pulverform, denn das kannst du innerlich und äußerlich für eine Vielzahl von Beschwerden benutzen.
Sodbrennen: Ursachen
Zu Sodbrennen kommt es, wenn Mageninhalt in die Speiseröhre gelangt. Durch die enthaltene Magensäure wird die empfindliche Schleimhaut angegriffen. Dass es dazu überhaupt kommt kann vielerlei Gründe haben. Tauchen die Beschwerden selten auf, liegt es vermutlich einfach nur an einer besonders üppigen Mahlzeit oder Alkohol. Leidest du aber oft unter Sodbrennen, kann es sein, dass dein Schließmuskel am Mageneingang (Ösophagussphinkter) geschwächt ist oder nicht mehr richtig funktioniert. Bestimmte Medikamente, sowie der Konsum von Kaffee, Zigaretten oder Zitrusfrüchten können Sodbrennen ebenso verursachen oder begünstigen. Auch in der Schwangerschaft zählt Reflux zu den Beschwerden vieler werdender Mütter.
In ernsteren Fällen kann es sein, dass Sodbrennen durch einen Zwerchfellbruch oder eine Magenschleimhautentzündung hervorgerufen wird. Beobachtest du häufig Sodbrennen bei dir selbst, solltest du zu deinem Arzt gehen und dich untersuchen lassen.
Refluxkrankheit
Wie schon erwähnt, kann es sein, dass Betroffene bei regelmäßigem Sodbrennen unter der Refluxkrankheit, auch gastroösophageale Refluxkrankheit genannt, leiden. Dabei erschlafft der Schließmuskel, der die Speiseröhre und den Magen voneinander trennt, und die Magenschleimhaut entzündet sich durch den ständigen Kontakt mit der Magensäure.
Die Refluxkrankheit macht sich bei manchen Menschen durch morgendliche Heiserkeit, Räuspern oder Husten bemerkbar, da die Magensäure nicht nur Schleimhäute, sondern auch Stimmbänder reizt. Außerdem führt sie dazu, dass bei Betroffenen im Liegen oder beim Bücken Magensäure in die Speiseröhre gelangt, die gegen den niedrigen pH-Wert nicht geschützt ist, und sich bei anhaltender Exposition auch dauerhaft entzünden oder verändern kann. In diesem Fall wird von einer Refluxösophagitis gesprochen.