Wie feiern die Italiener:innen eigentlich Weihnachten und welche Weihnachtsbräuche gibt es? Hier ein Überblick:
Die Festzeit beginnt offiziell am 8. Dezember, dem Feiertag der Mariä Empfängnis (Immacolata Concezione). Dann wird traditionell die Deko ausgepackt, das Haus dekoriert, der Weihnachtsbaum wird farbenfroh geschmückt und die Krippe wird aufgestellt. Am 6. Januar endet das Fest mit der Hexe Befana. Die wichtigste Feierlichkeit ist natürlich wie überall der 25. Dezember, der eigentliche Weihnachtstag. Doch auch der Heiligabend (la Vigilia di Natale) spielt für Italiener:innen eine zentrale Rolle. Aber dann wann wünscht man frohe Weihnachten in Italien? In der Regel am 24. und 25. Dezember. Falls man aber Grüße vorab verschicken möchte, ist es üblich, diese ein paar Tagen vorher zu senden.
Weihnachtsbräuche und kulinarische Traditionen
Die Krippe (Presepe)
Die Weihnachtskrippe darf in keinem italienischen Wohnzimmer fehlen. Sie ist ein fester Bestandteil der italienischen Weihnachtstradition und wird in vielen Haushalten und Kirchen aufgestellt. In Neapel gibt es sogar eine ganze Straße, die nur der Herstellung von Krippenfiguren gewidmet ist.
Das Festessen an Heiligabend
An Heiligabend wird in Italien geschlemmt, was das Zeug hält! Auf dem Speiseplan stehen Klassiker wie Cappelletti in Brühe, Lasagne oder Risotto mit Safran oder Meeresfrüchten. Zum Hauptgang gibt es dann Stockfisch (Baccalá) oder gefüllten Braten. In Süditalien wird besonders gerne Lammbraten mit Kartoffeln serviert. Und zum Dessert? Ein Duell der Titanen: Panettone gegen Pandoro! Der eine ist fruchtig, der andere buttrig. Da kann man sich schon mal streiten. Während der Panettone mit Sultaninen und kandierten Früchten vor allem bei Fans von fruchtigen Desserts beliebt ist, überzeugt der Pandoro durch seine buttrige Konsistenz und die charakteristische Sternform.
Wer bringt die Geschenke?
Die Geschenkebringer:innen in Italien sind ein bunt gemischter Haufen: Da gibt es die Heilige Lucia (Santa Lucia), der italienische Weihnachtsmann (Babbo Natale) und natürlich die gute Hexe Befana.
In einigen Regionen Italiens, besonders in Städten wie Siracusa, Brescia, Bergamo und Verona, beginnt die Weihnachtszeit bereits am 13. Dezember mit dem Fest der Heiligen Lucia. Kinder schreiben Briefe an die Heilige und bitten sie um Geschenke. Der Legende nach bringt sie in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember Süßigkeiten und Geschenke für die braven Kinder.
Am 24. Dezember sorgt Babbo Natale für strahlende Kinderaugen, wenn er die Weihnachtsgeschenke verteilt. Dann heißt es: durchhalten! Denn, abends wird noch die Mitternachtsmesse besucht – ein wichtiger Moment für viele Gläubige.
Der 26. Dezember, der Tag des Heiligen Stephanus (Santo Stefano), ist ebenfalls ein Feiertag. Zeit zum Durchschnaufen: Der Feiertag wird meist ruhig im Kreis der Familie verbracht.
Die Befana – Abschluss der Weihnachtszeit
Am 6. Januar, dem Fest der Heiligen Drei Könige, bekommen Kinder in Italien erneut kleine Geschenke und Süßigkeiten. Diese bringt die Befana, eine gute Hexe, die auf einem Besen fliegt. Braven Kindern hinterlässt sie Süßigkeiten, unartigen ein Stück Kohle. Keine Sorge, das Stück besteht aus Zucker. Besonders in Mittel- und Süditalien ist dieser Brauch weit verbreitet und bildet den Abschluss der Weihnachtszeit.
Von der Krippe über das Essen bis hin zu den zahlreichen Traditionen – Weihnachten in Italien ist ein Fest für die Sinne. Frohe Weihnachten oder wie Italiener:innen sagen: Buon Natale!