Im Winter ist es oft schwierig, an geeignete Küchen-Kräuter zu kommen, die einigermaßen frisch sind. Im Supermarkt bekommt man zwar so einiges, aber oft sind die in Gärtnereien vorgezogenen Gewürz-Töpfchen schon angewelkt oder spätestens nach ein paar Tagen reif für den Mülleimer. Das ist besonders ärgerlich, wenn man bedenkt, wie teuer Petersilie, Schnittlauch und Co im Winter sind und dass sie möglichst in den ersten zwei, drei Tagen schon verbraucht werden sollten.
Kressevorrat für den Winter anlegen
Schon seit einigen Jahren kaufe ich mir deshalb im Spätherbst mehrere Tüten Gartenkresse, um diese dann an dunklen, trüben Winter-Tagen auf meiner Fensterbank zu ziehen. Das geht ruckzuck, denn die Samen werden einfach auf ein bis zwei gut angefeuchteten Blättern Küchenpapier verteilt und bleiben dann tagelang - immer wieder gut angefeuchtet - stehen. Schon nach 5 bis 6 Tagen zeigen sich die kleinen Pflänzchen, nach spätestens 14 Tagen können die filigranen Keimlinge geerntet werden. Sie eignen sich hervorragend als Topping auf einem leckeren Aufstrich oder Käsebrot oder verfeinern den Geschmack von Suppen, Soßen und Salaten. Die Gartenkresse schmeckt unglaublich pikant bis herb-würzig und ist sehr vitaminreich. Aber nicht zu viel gießen, besser mit einer Sprühflasche benetzen, damit das Küchenpapier immer gut feucht ist.
Kresse dauerhaft anbauen
Wer allerdings auf die sehr vitaminreiche Kresse zurückgreift, sollte wissen, dass diese nicht lange hält und deshalb schnell verbraucht werden sollte. Mein Tipp: Alle paar Tage neu aussäen, dann kann man fortwährend auf frische Kräuter zurückgreifen. Nach dem Ernten entweder gleich verzehren oder sie möglichst trocken im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. Dann dürfte sie etwa eine Woche haltbar sein.
Ich kann nur jedem empfehlen, dieses leckere "Evergreen" unter den keimfähigen Samen unbedingt zu probieren.
Gartenkräuter im Winter
Natürlich gibt es auch andere Kräuter, die man im Winter auf die Fensterbank stellen kann, wie zum Beispiel Petersilie, Dill oder Schnittlauch. Nachteil aber ist, dass diese Wochen oder gar Monate brauchen, bis aus den Samen erntereife Kräuter werden. Wer einen Garten oder Balkon hat, hat Glück: Der kann den ganzen Winter über Petersilie ernten, oder einige Blätter vom immergrünen Salbei-Strauch pflücken, wenn die erste Erkältung ins Haus steht. Rosmarin ist bei mir Zuhause auch ein "Dauerbrenner". Das im Hochbeet vor Jahren angepflanzte Küchenkraut liefern das ganze Jahr über schmackhafte "Nadeln".