Krümel, Flecken und schwupp, eine verschüttete Blumenvase – unser Esstisch muss so einiges aushalten. Gerade auf einem Holztisch sind solche Spuren deutlich zu sehen und es ist umso wichtiger, sie schnell zu behandeln. Welche Tricks im Kampf gegen Flecken und Kratzer helfen, welche Pflegetipps du beachten solltest und was ein Föhn im Esszimmer zu suchen hat, zeigen wir dir jetzt.
Holztisch richtig reinigen – so geht’s
Kurz einmal nicht aufgepasst und schon hat sich das Wasser aus dem Glas verabschiedet. Egal, ob unbehandelt, gewachst oder geölt – wenn es eine Sache gibt, die Holztische meist nicht abkönnen, dann ist es Nässe. Aus diesem Grund solltest du Flüssigkeiten sofort aufwischen. Auch regelmäßiges Staubwischen mit einem weichen Baumwolltuch ist wichtig. Auf Mikrofasertücher solltest du allerdings verzichten, da sie für Kratzer sorgen können. Genauso sollten aggressive Scheuer- und Reinigungsmittel lieber im Schrank bleiben. Worauf du bei den gängigsten Oberflächen noch achten solltest, erfährst du im Folgenden.
Unbehandelten Holztisch reinigen
Bei der Reinigung eines Holztisches mit einer naturbelassenen Oberfläche solltest du besonders vorsichtig sein, da sie sehr anfällig ist. Daher genügt es, in Faserrichtung mit einem trockenen oder leicht feuchten Lappen über die schmutzigen Stellen zu wischen. Setzt du auf zu viel Wasser oder andere Flüssigkeiten, kann das Holz aufquellen. Ganz wichtig: Danach gut abtrocknen, um dem Naturholztisch nicht zu schaden! Wenn sich Staub oder Krümel in den kleinen Rillen deines massiven Tisches verstecken, dann greife zu einer weichen Bürste oder einem weichen Pinsel. Sind die Rillen vom Schmutz befreit, kannst du ihn vorsichtig mit einem Staubsauger einsammeln.
Geölten Holztisch reinigen
Mit Öl behandelte Holztischplatten besitzen eine Schutzschicht gegenüber Feuchtigkeit. Dennoch solltest du es auch hier nicht darauf ankommen lassen und Verschüttetes direkt wegwischen. Für das tägliche Putzen genügt meist ein trockenes Baumwolltuch. Sauber machen kannst du deinen geölten Holztisch ebenfalls in Faserrichtung mit einem leicht feuchten, weichen Tuch oder Lappen. Hast du es mit hartnäckigeren Flecken zu tun, dann füge dem Wasser etwas Neutralseife oder Kernseife hinzu. Trage das Ganze mit einem leicht feuchten Tuch auf und wische im Anschluss alles gründlich ab. Gut abtrocknen natürlich nicht vergessen! Auf scharfe Haushaltsreiniger oder Spülmittel solltest du auch hier verzichten, da sie die Ölschicht abtragen können.
Gewachsten Holztisch reinigen
Gewachste Holztischplatten bieten einen etwas besseren Oberflächenschutz, bleiben jedoch, wie geölte Tischplatten, offenporig. Deshalb setzt du bestenfalls auf eine trockene, in Faserrichtung verlaufende Reinigung mit einem weichen Baumwolltuch. Mit einem nebelfeuchten Tuch lassen sich die meisten Verschmutzungen entfernen. Danach noch trocken reiben – fertig. Hartnäckige Flecken kannst du mit einem speziellen Wachsbalsam-Reiniger entfernen. Dieser löst den Schmutz und pflegt deinen Tisch zugleich.
Lackierten Holztisch reinigen
Du hast einen lackierten Echtholztisch im Esszimmer stehen? Super, denn sie sind besser geschützt als andere. Dennoch solltest du auch sie vor zu viel Nässe schützen und Verschüttetes direkt aufwischen. Leichte Verschmutzungen wie Staub und Co. kannst du sowohl trocken als auch mit einem leicht feuchten Baumwolltuch oder einem Ledertuch loswerden. Zur Fleckenentfernung kannst du ebenso eine Neutralseife einsetzen oder die Flecken vorsichtig mit einem Radiergummi entfernen, um die Tischplatte nicht zu beschädigen.
Flecken aus Holztischen entfernen
Wasser- und Fettflecken entfernen
Was hat ein Föhn im Esszimmer zu suchen? Ganz einfach: Helle Wasserflecken lassen sich mit seiner Hilfe ganz leicht aus unbehandelten, geölten und gewachsten Holztischen entfernen. Halte dafür deinen Föhn bei mittlerer Temperatur und nicht zu nah auf den Wasserfleck, damit du das Holz nicht beschädigst. Anschließend bearbeitest du deinen Tisch entsprechend seiner ursprünglichen Behandlung nach, um ihn für den nächsten Wasserunfall zu wappnen. Auf geölten Holztischplatten lassen sich Wasserflecken auch mit einem Gemisch aus Salz und Öl behandeln. Einfach die Paste mit einem Tuch einarbeiten, kurz einwirken lassen und dann abwischen sowie trocknen.
Bei Fettflecken handelst du am besten schnell und schnappst dir dazu etwas Küchenpapier, um es vorsichtig aufzusaugen und deinen Tisch so zu entfetten. Ältere Flecken wirst du los, indem du ein Löschpapier darauf legst und mit einem Bügeleisen auf niedrigster Stufe darüber gehst.
Was tun bei besonders hartnäckigen Flecken?
Haben sich die Flecken so stark ins Holz gefressen, dass sie sich nicht mehr mit Hausmitteln oder speziellen Reinigungs- und Pflegemitteln entfernen lassen, hilft meist nur noch das Abschleifen. Achte hierbei darauf, den verschmutzten Holztisch großflächig und in Richtung der Maserung zu bearbeiten. Je nach Stärke des Flecks setzt du auf unterschiedliches Schleifpapier. Sind die Flecken nicht mehr zu erkennen, wischst du im Anschluss mit einem Baumwolltuch darüber und bearbeitest das Holz entsprechend seiner ursprünglichen Behandlung nach. Bei Holztischen aus Furnier solltest du beim Abschleifen aufgrund der dünnen Holzschicht allerdings vorsichtig sein.
Holztisch richtig pflegen – so geht’s
Jetzt ist dein Holztisch zwar gereinigt, aber wie sieht es in Sachen Pflege aus? Hier kommen ein paar nützliche Tipps.
Kratzer und Risse aus Holztischen entfernen
Während der Reinigung hast du Kratzer oder sogar Risse in deinem Holztisch entdeckt? Wie eben bereits erwähnt, kannst du auch diese mithilfe eines Schleifpapiers entfernen und das Holz im Anschluss mit Öl oder Wachs nachbearbeiten. Sie lassen sich allerdings auch, bevor du direkt zum Schleifpapier greifst, ganz leicht mit einem dafür vorgesehenen Wood-Repair-Produkt ausbessern. Einfach auf deinen Holztisch oder anderen Holzmöbeln auftragen, schneiden, schleifen und nachbehandeln – schon sind die Makel behoben.
Holztisch regelmäßig ölen und wachsen
Öle sorgen dafür, dass Holztischplatten besser vor Feuchtigkeit und Schmutz geschützt sind als unbehandelte. Sie ziehen tief in die Holzporen ein, ohne sie zu verstopfen. Dadurch bleibt das Holz offenporig und kann Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Pluspunkt: Bei geölten Holzoberflächen kommt die Maserung besonders zur Geltung. Damit das so bleibt und dein Holztisch gut geschützt ist, solltest du ihn hin und wieder nachölen. Dafür eignet sich zum Beispiel Leinöl oder Walnussöl. Ist der Tisch neu, sollte das alle paar Monate sein. Danach etwa ein- bis zweimal im Jahr. Passe das Nachölen am besten deinen Nutzungsgewohnheiten an.
Genau wie Öl bildet auch Wachs eine Schutzschicht vor Feuchtigkeit und Co. und bringt deinen Holztisch gleichzeitig zum Glänzen. Allerdings dringt Öl, anders als Wachs, tiefer in das Holz ein. Gewachste Oberflächen solltest du ebenfalls regelmäßig nachbehandeln. Dafür geeignet sind beispielsweise Bienenwachs oder Carnaubawachs als vegane Alternative. Wie oft du sie auffrischen solltest, hängt von der Nutzung ab: stark beanspruchte Tischplatten etwa alle 4 Monate, weniger genutzte alle 6 Monate oder seltener.
Flecken und Verschmutzungen vorbeugen
Ganz nach dem Motto „Vorsorge ist besser als Nachsorge“ folgt der wichtigste Punkt zum Schluss: das Vorbeugen. Damit du dich also erst gar nicht mit lästigen Flecken herumärgern musst, solltest du ein paar Tipps befolgen.
Untersetzer für Gläser und Co., Tischsets und Tischdecken sind die besten Freunde deines Holztisches. Wenn dann doch einmal ein Getränk auf die Holzoberfläche kippt, solltest du es zügig aufwischen. Heiße Dinge wie Töpfe dürfen nie direkt auf den Tisch gestellt werden. Auch beim Umgang mit schweren und spitzen Gegenständen solltest du auf Unterlagen achten, um Kratzer und Dellen zu umgehen.
Der Standort spielt ebenfalls eine große Rolle. So schön Sonnenstrahlen auch sind – Holztische sollten vor ihnen geschützt werden, da sie Farbänderungen verursachen können. Damit du langfristig Freude an deinem Massivholztisch hast, sollte er keinen starken Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt sein. Ebenso ist dein Holztisch kein Fan von zu kühlen oder zu hohen Raumtemperaturen, wie einem Platz direkt vor der Heizung. Lieber mögen sie es bei einer Zimmertemperatur zwischen 18 °C und 24 °C – genau wie wir Menschen.
Hast du einen Holztisch bei dir zu Hause stehen und kennst noch mehr Tipps? Dann schreibe sie mir gerne in die Kommentare!