Seit einigen Jahren ist die Tonkabohne bei allen im Gespräch, die sich für Gewürze interessieren. Mit ihrem Aroma, das an eine Mischung aus Vanille, Kokos und Waldmeister erinnert, eignet sie sich für Süßspeisen, besonders auch für Schokoladenkuchen, Kakao und Mousse au Chocolat.
Tonkabohne - ein exotisches Gewürz
Herkunft
Tonkabohnen sind die Samen des Tonkabohnenbaumes, der im nördlichen Südamerika beheimatet ist. Dieser Baum hat fliederfarbene Blüten und bräunliche Früchte, in deren Mitte sich jeweils eine Tonkabohne befindet. Der Tonkabohnenbaum wird etwa 25 - 30 Meter hoch und bevorzugt einen feuchten Standort. Ende des 18. Jahrhunderts gelangten Tonkabohnen nach Europa.
Ist die Tonkabohne giftig?
Jein, denn wie immer macht die Dosis das Gift. Der Giftstoff, der in der Tonkabohne, aber auch in Cassia-Zimt vorkommt, heißt Coumarin. Auch unser guter alter Waldmeister enthält Coumarin. Daher können empfindliche Personen bei dem Genuss von Waldmeisterbowle Kopfschmerzen bekommen. Muskat ist streng genommen ein Rauschmittel, denn ein übermäßiger Konsum kann zu Halluzinationen führen (einen übermäßigen Konsum muss man bei dem dominanten Muskatgeschmack aber erst mal hinbekommen).
In ihrer südamerikanischen Heimat wird die Tonkabohne sogar als Heilmittel bei Krämpfen verwendet. Sie gilt dort nicht nur als Aphrodisiakum (was man bei ihrem betörenden Duft verstehen kann), sondern auch als Glücksbringer. So tragen Menschen in Venezuela gerne eine Tonkabohne als Zeichen für Wohlstand und Glück in ihrem Portemonnaie.
In Deutschland werden nur fermentierte Tonkabohnen eingeführt, die von Natur aus einen geringeren Coumaringehalt haben. Ihr braucht nur wenig von diesem intensiven Gewürz verwenden, dann nehmt ihr auch nicht zu viel Coumarin auf. Für einen Schokoladenkastenkuchen braucht ihr nicht mehr als zwei bis drei Prisen Tonkabohnen-Abrieb. Zum Abreiben eignet sich eine kleine Muskatreibe.
Tonkabohne in der Kosmetik
Durch ihren wunderbaren Duft sind Tonkabohnen für die Kosmetik- und Parfümindustrie ein begehrter Rohstoff. Du kannst mit Tonkabohnen wunderbar Kokosöl aromatisieren.
Körperöl mit Tonkabohnen-Duft herstellen
- Spalte dazu 2-3 Tonkabohnen und stecke sie in ein Glas mit Kokosöl (Inhalt etwa 400 ml).
- Lass das Glas nun auf der Heizung oder in heißem Wasser stehen, sodass das Kokosöl schmilzt. So wird auch der Duft der Tonkabohne besser aufgenommen.
- Lasse nun die Tonkabohnen noch mindestens zwei weitere Tage im Kokosöl, dann kannst du sie herausnehmen (oder auch darin lassen, je nachdem, wie stark du den Duft haben willst).
Dieses parfümierte Kokosöl kannst du als Hautöl oder auch zum Bändigen dicker krauser Haare verwenden.
Kreativling