"Warum heißen Lebkuchen „Lebkuchen“?“

Ein Lebkuchenmann wird von einer Person in einem gemütlichen, festlich beleuchteten Raum gehalten.
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Bei uns seid mittwochs endlich einmal Ihr Kids an der Reihe! Unsere Lotte weiß nämlich ganz genau, dass es auf der Welt ziemlich viele unlogische und rätselhafte Dinge gibt. Deshalb hilft sie euch gerne bei der Suche nach Antworten.

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Heute fragt Sophie, 7 Jahre, aus Wernau:

„Warum heißen Lebkuchen „Lebkuchen“?“

Lotte weiß, dass die Welt der Erwachsenen manchmal seltsam ist.Liebe Sophie,

jedes Jahr nehme ich mir vor, erst ab Dezember Lebkuchen zu futtern – aber ich habe es wieder nur bis Oktober ausgehalten: Knusper-Knusper-Knäuschen! Nicht nur Hänsel und Gretel stehen auf Lebkuchen!

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Das braune Gebäck ist eine feine Sache. Es gehört zur Weihnachtszeit wie Plätzchen – oder Gutsle, wie wir hier im Schwabenland sagen. Und da sind wir auch schon bei deiner Frage: Warum heißen die würzigen, herrlich nach Weihnachten schmeckenden Leckerbissen eigentlich „Lebkuchen“?

Das Wort ist schon uralt, mehr als 700 Jahre. Es setzt sich zusammen aus „Leb“ und „Kuchen“. Dabei ist „Kuchen“ schon mal klar – auch, wenn wir uns darunter heute mehr Sahne und Früchte vorstellen.

Bleibt noch „Leb“. Manche Leute meinen, dass das vom Lateinischen „libum“, „Fladen“, kommt. Das würde gut passen, so flach, wie Lebkuchen sind. Andere meinen aber, dass es vom mitteldeutschen „Leip“ stammt. Das kommt dir vom „Brotlaib“ vielleicht bekannt vor.

Unwiderstehlich fanden schon Hänsel und Gretel das Hexenhaus aus Lebkuchen. Auch bei uns übersteht es die Zeit bis Weihnachten meistens nicht. Zu verlockend ist es, daran zu knuspern.

Auf jeden Fall gibt es Lebkuchen schon mächtig lange – und zwar nicht nur bei uns. In England schwärmen viele Menschen für das Ingwerbrot „Gingerbread“. Und in Frankreich lässt man sich das Gewürzbrot „Pain d’épices“ schmecken.

Im Osten von Deutschland heißt es übrigens häufig auch „Pfefferkuchen“. Denn im Mittelalter hat man das Wort „Pfeffer“ für alle Gewürze verwendet – und Gewürze sind in Lebkuchen jede Menge drin. Oft sagt man auch heute noch „Honigkuchen“. Schließlich war früher Honig beim Lebkuchen-Backen superwichtig.

Hast du schon einmal Lebkuchen gebacken? Das ist viel leichter als du denkst. Und du kannst damit alle möglichen Formen ausstechen. Probier's doch mal!

Nun hoffe ich, dass du beim Lebkuchen-Backen und -Verdrücken wie ein Honigkuchenpferd strahlst! Und natürlich wünsche ich dir eine schöne Adventszeit. Ich hoffe, ich konnte dir ein kleines bisschen weiterhelfen. Hast du noch andere Fragen? Dann kannst du sie mir gerne schicken.

Bis nächsten Mittwoch

Deine Lotte

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4 Kommentare

Liebe Lotte, dein Wissen ist ja unendlich. Ich liebe deine Erklärungen, die für Kinder so leicht verständlich sind und natürlich auch für die Omas. Ich werde von Mittwoch zu Mittwoch immer gebildeter, dank dir 👍😉. Ein wunderschönes 3. Adventwochenende wünsche ich dir und deinen Kollegen*Innen, macht weiter so. Liebe Grüße Uschi 😘
Wieder was gelernt! Auch wenn ich persönlich nicht so der super krasse Lebkuchen-Fan bin :D
@Bernhard: Dann hast du bisher wohl eher die staubtrockene Variante erwischt. Na gut. Ich backe zum nächsten Redaktionsmeeting mal richtig leckere Lebkuchen. Saftig-süß, mit gaaanz viel Honig. Die schmecken dann auch dir!
Deine Lotte