So manche/r ist schon älter, wohnt weiter weg oder hat kein Auto, um regelmäßige Grabpflege zu machen. Es darf nichts drauf angepflanzt werden, weil drüber gemäht wird. Damit das Wiesengrab meiner Mutter nicht so trostlos aussieht, streue ich Blütenblätter über das Grab. Den Strauß bringe ich vom Einkaufen mit.
Ein Strauß sieht bei der Hitze bald schlimm aus und niemand räumt es dann weg. Die Blütenblätter zersetzen sich allmählich und so ist länger ein Farbtupfer drauf.
Man darf ja nichts bepflanzen. Ich habe ein paar Maßliebchen eingepflanzt (das sind kultivierte Gänseblümchen). Denen macht es nichts aus, wenn drüber gemäht wird. (Heute Morgen wurde frisch gemäht, deshalb sieht man wenig davon.)
Ich habe neuen Rasen eingesät, der schon anfängt, zu sprießen. Er wird 1 x in der Woche mit der Rasenkantenschere geschoren.
Und wenn dann alles schön grün ist (siehe Nachbargrab mit den roten Blütenblättern), sieht es ordentlich aus. Mittlerweile machen meinen Tipp einige nach ...
Was ein Wiesengrab ist, weiß ich auch nicht genau. Ich kann mir nur vorstellen, dass es vielleicht ein Grab in einer Gemeinschaftsurnengrabanlage ist, auf der nur Rasen wächst.
Aber wieso hast du den Rasen gesät?
Es sieht sicher sehr schön aus, wenn auf einer Wiese so niedliche Blümchen wachsen.
Ich hatte 2 Fotos eingestellt, aber wahrscheinlich haben die den Admins nicht gefallen, weil sie noch nicht voll bewachsen waren und zudem 10 Minuten vorher frisch abgemäht worden waren.
So wurde das Maßliebchen vom Admin eingestellt. Bin nicht böse drum.
Wenn alles schön gewachsen ist , mach ich nochmal Fotos.
Ein Wiesengrab (kein Urnengrab) ist eine Anlage auf dem Friedhof, wo keine befestigten Einzelgräber sind. Normalerweise sollte dort Rasen wachsen.
Die Grabplatte (normiert) wird in den Boden eingelassen.
Es kostet genausoviel wie ein konventionelles Grab (bei uns jedenfalls).
Meist machen das Angehörige, die weit weg wohnen oder kein Auto haben oder älter sind.
Man darf nix draufstellen, bzw. bepflanzen, weil einfach drüber gemäht wird.
Ich habe für das Frühjahr Traubenhyazinthen, Minitulpen und Schneeglöckchen verbuddelt. Die treiben aus und sind verblüht, bevor das erste mal gemäht wird.
Das Grab habe ich neu angelegt, weil die Firma wochenlang nicht gemäht hatte (nach meiner Beschwerde funktioniert das nun) und es die reinste Unkrautplantage war ....
Es sah schrecklich aus und hatte mit einer Wiese nix mehr zu tun.... Da wuchs Sauerampfer, Knoblauchrauke und alles mögliche 30 cm hoch.
Deshalb hab ich gejätet und Rasensamen gesät. Den schneide ich nun selbst mit meiner Rasenkantenschere, das geht prima. Es ist ja nicht viel.
Und wenn ich einen Strauß mitnehme, zerpflücke ich die Blüten und streue sie wie einen Teppich aufs Grab. Mittlerweile machen sie es auf den Nachbargräbern auch so.
Die Lösung, wie es auf eurem Friedhof gehandhabt wird, finde ich gut, denn die Angehörigen sind ja arbeitsbedingt meist weit weg und wer soll da das Grab pflegen, wenn keiner mehr in der Nähe wohnt?
Die Wenigen, die noch Gräber pflegen, werden auch immer älter und landen eines Tages selbst dort. Dann ist es gut, wenn dafür gesorgt ist.
Wie du das für dich gelöst hast, mit den Frühblühern und jetzt mit den Maßliebchen, finde ich sehr gut.
Das Bild, das die Admins eingestellt haben, ist viel schöner als meine.
Zwar kann man auch einen Friedhofsgärtner mit der Grabpflege betrauen, aber das läuft ganz schön ins Geld und ältere Menschen (auch so mancher junge ...) haben es nicht so dicke.
Oder man kann das Grab auch mit Efeu oder Immergrün oder sonst einer Dauerpflanze anlegen.
Oder eine Grabplatte drauf machen, auf die man dann evtl. eine Schale stellt.
Oder mit Kies bestreuen. Das aber finde ich persönlich nicht so schön. Ich stehe eher auf Natur.
Ich gehe eben jede Woche 1 x zum Gießen und Nachschauen. Hab 2 Gräber (eins ist konventionell bepflanzt. Da räumen die Schnecken immer gründlich auf...) dort. Auch meine Kinder gehen abwechselnd zum Vater und Oma begießen.
Allgemein wirken Wiesengrabanlagen auf mich weit freier und - wie soll ich sagen - "versöhnlicher", eben FRIEDlicher und positiver, als konventionelle Friedhöfe ......wenn sie denn entsprechend gepflegt werden !!
Leider ist das ja , wie Du auch schreibst, nicht immer der Fall :-/ .
Daher gefällt mir sehr gut , wie Du dies am Grab Deiner Mutter gelöst hast !
Auf unserem städtischen Friedhof wurde diese Bestattungsart nur zögerlich angeboten, die große Nachfrage hat die Verwaltung dann allerdings überrascht. Die Gärtner waren dagegen, und auch die Steinmetze, klar, eine einfache Bodenplatte ist nicht so lukrativ wie ein Grabdenkmal. Und auch die Kirchen meinten sich meckernd einmischen zu müssen. Schnee von gestern, inzwischen ist es die häufigste Bestattungsart! Sie ist übrigens zunächst teurer als ein konventionelles Reihengrab, aber im Preis ist ja die Pflege für 25 Jahre im Voraus schon enthalten. Sie wird vorbildlich wahrgenommen, sogar etwaige Absenkungen werden kostenlos beseitigt, einschließlich Nach-Einsaat.
Die Idee mit den Blütenblättern finde ich auch gut. Bei uns hatte sich die Unsitte eingebürgert, die Gräber mit allem möglichen Tand zu "schmücken" (riesige Grablaternen, Blumenschalen usw.), obwohl sich die Nutzer schriftlich verpflichten, dies zu unterlassen. Es wurde nur "zähneknirschend" geduldet, denn es ist ja ganz schön aufwändig, ein so großes Feld vor dem Mähen abzuräumen. Inzwischen wurde ein Machtwort gesprochen und die Flächen wirken wieder durch ihre Schlichtheit. Die angrenzenden "Normalgräber" beleidigen vielfach mein Auge - soviel Kitsch!
Auf unserem städtischen Friedhof gibt es anonyme Urnengemeinschaftsanlagen mit einer zentralen Ablegestelle für Blumen. Das schreckt viele ab, weil es anonym ist und nichts an den Verstorbenen erinnert.
Hier ist jemand wenigstens nicht vergessen !!
Und Geschmäcker sind , wie überall im Leben, auch da verschieden.
Die Grabgestaltung von "Hr.Maier " muß doch nicht MEINEM Auge schmeicheln .
Vielmehr sollte es doch Ausdruck des Gedenkes der Hinterbliebenen sein , die vielleicht auch GERADE den persönlichen Vorlieben des Verstorbenen nachkommen, was die Auswahl des Blumenschmucks usw. betrifft.
Ich z.B., bin sehr puristisch veranlagt, weiß aber , daß meine Mutter einen Hang zum "Überschwang" hat .
Dem würde ich auch nachkommen, wenn ich denn mal in der Situation sein würde/ werde ...... ist nur ein Beispiel.
Wobei man beim Anblick eines verwahrlosten Grabes ja auch nicht gleich darauf schließen kann/darf , daß sich hier nur einfach niemand kümmert - man kennt ja die familiären, örtlichen. ......... Umstände nicht. Vielleicht gibt's ja gar niemanden mehr, der sich um ein Grab kümmern kann ........
Umso mehr bin ich für Grabstätten dieser Art , eben "natürlich" .
Daß auch diese Ruhestätten (genauso) ein Mindestmaß an Pflege brauchen und nicht einfach dem Wildwuchs überlassen werden dürfen, sollte eigentlich selbstverständlich sind - vor allem in Anbetracht der Preise, die ich hier lese !
Freut mich, daß Du mich noch kennst , danke :-D !
"Fühl'" mich nämlich immer noch als jb70 :'/......
Ja, so ist das halt, wenn man sich von seinen Launen leiten lässt ;-)))............
Hab die Bilder normal eingestellt.
Da sie nicht so attraktiv waren, weil grade frisch gemäht war und auch der eingesäte Rasen noch nicht dicht genug war, haben die Admins dieses schöne Maßliebchenfoto rein gemacht.
Es sieht wirklich viiiel schöner aus.
Wie ein Blütenteppich aus zerzupften Blüten aussieht, kann man sich ja leicht vorstellen.
Ich habe schon in #2 geschrieben, dass ich Fotos mache, wenn alles schön gewachsen ist.
Ich hoffe, dass dann die Mähfirma nicht grade wieder alle Maßliebchen abrasiert hat.
Die fahren da ja mit dem Aufsitzmäher drüber wie überall, wo Rasenflächen sind. Deshalb darf man ja auch nix draufstellen und bepflanzen und deshalb sind auch die Grabplatten im Rasen versenkt.
Bin ja selber schuld, wenn die Maßliebchen geköpft sind, aber allemal besser als die Unkrautwüste, die es vorher war.
Aber ich finde die Idee und deine Anregung dazu sehr gut und werde das mal an unsere Friedhofsleitung weitertragen.
Mir gefallen die Maßliebchen auf dem Foto auch sehr gut. Sie fallen direkt ins Auge und sind eine Wohltat anzusehen.
Ich schau mal, ob ich die über das Bildbearbeitungsprogramm größer machen kann.
Hab heute morgen gelbe Chrysanthemen und rostbraune Gerbera zerpflückt. Das sieht so schön aus.
Der Rasen wächst auch gut, weil es schön geregnet hat.
Das eine Bild ist von der Grabplatte aus und das andere vom "Fußende" aus fotografiert.
Auf meinem PC erscheint seit einiger Zeit ein ganz anderes Format (viel schmaler und dadurch endlos lang) von FM.
Die wunderschönen Maßliebchen von henrike sind wohl weg und von deinen Fotos ist auch nur eins zu sehen.
Wie es aussieht, hats das Programm jetzt "gefressen".
Das Zweite, wo man seiner Zuneigung und Trauer irgendwo Raum geben kann, ist die Gestaltung eines individuellen Grabsteins. Dort habe ich ein Blumenmotiv eingravieren lassen – diese Blumen kann zum Glück niemand fortnehmen.