Bald feiern wir wieder Silvester und wie jedes Jahr überlegen wir uns Neujahrsvorsätze. Früher habe ich mir darüber auch Gedanken gemacht und am Ende habe ich meine Vorsätze gar nicht oder nur teilweise eingehalten oder sie als nicht mehr sinnvoll erachtet.
Es gibt aber tatsächlich 3 Vorsätze, bei denen ich selbst festgestellt habe, dass diese nicht nur "gut" sind, nein, sie ändern dein ganzes Leben und schärfen dein Mindset. Diese 3 Vorsätze möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten!
Vorsatz 1: Verbringe weniger Zeit vorm Handy-Bildschirm
Bildschirmzeiten von bis zu 10 h pro Tag sind bei Jugendlichen und Teenagern keine Seltenheit.
Morgens am Weg zur Schule wird nicht mehr gesprochen, sondern nur noch ins Handy gestarrt. Die Kopfhörer sind fest ins Ohr gestöpselt, die Außenwelt geht offline, der Jugendliche ist online. Doch es sind nicht mehr nur unsere Youngsters, die ständig online sein müssen und ohne ihr Handy kaum noch auskommen - auch Erwachsene scrollen in ihrer Freizeit stundenlang durch ihren Facebook, Instagram und TikTok Newsfeed.
Schnell zum Handy greifen und kurz den Newsfeed oder Nachrichten checken ist eine Sucht geworden. Wenn es also einen wirklich guten Vorsatz gibt, dann ist es der, sich von seinem 24/7 eingeloggten Smartphone ein Stück weit (oder, vielleicht sogar ganz?) loszusagen. Das könnte man quasi als Handy-Detoxing bezeichnen.
Wie wäre es also mit dem Vorsatz, das Handy im neuen Jahr wieder bewusst für dass zu nutzen, für das es eigentlich gedacht war: Nämlich um jemanden anzurufen, bzw. um erreichbar zu sein, wenn man unterwegs ist.
Vorsatz 2: Im neuen Jahr keine neuen Kleidungsstücke
Überquellende Kästen, zig Online-Bestellungen, 20 Hosen, 30 Paar Schuhe, die Hälfte davon noch nie getragen, weil "der passende Moment" erst kommt.
Das ist gelebte Normalität in zahlreichen Haushalten. Noch nie war es so leicht, so günstig und schnell an Mode und Trends heranzukommen als jetzt. Vom Cyber Monday zum Black Friday, vom Winterschlussverkauf zum Ladies Day - es gibt kaum noch eine Zeit im Jahr, wo es keine vermeintlichen Schnäppchen zu holen gibt.
Der Konsum von Kleidung ist enorm und hat bereits Ausmaße angenommen, die man sich kaum mehr vorstellen kann.
Obwohl zahlreiche Dokumentationen aufdecken, wie große Kleidungshersteller Millionen verdienen und die Maschinerie in dieser Branche alles andere als Fair ist, gab es noch nie soviel Kleidungskonsum wie heute. Gefällt uns etwas nicht mehr, so landet es einfach im Müll und wird durch ein neues günstiges Stück ersetzt.
Wie wäre es also, den eigenen Konsum von Kleidung unter die Lupe zu nehmen und sich zu fragen, brauche ich die Kleidung eigentlich? Oder brauche ich das Gefühl beim Kauf? Wieso habe ich 20 Hosen und trage nur 4 davon wirklich gerne? Und warum glaube ich, dass es "schäbig" wäre, nur 4 Hosen zu besitzen? Wie wäre es also, wenn man das neue Jahr einmal dazu nutzen würde, keine neue Kleidung zu kaufen und die, die man schon hat, zu tragen? Man könnte auch die Kleidung, die man nicht mehr trägt oder nicht tragen will, einem Freund schenken. Wenn ein Lieblingsstück kaputt wird, könnte man versuchen, es zu reparieren - oft können Omas da wirklich gute Tipps geben und helfen.
Ich habe im Jahr 2021 kein einziges neues Kleidungsstück gekauft.
Dabei inkludiert waren auch Accessoires, Sportbekleidung, & Schuhe. Und was soll ich sagen - ich lebe immer noch und fühle mich so gut wie noch nie. Ich habe ein paar Kleidungsstücke aussortiert und verschenkt, gemeinsam mit meiner Mama repariert und geflickt und ein paar Kleidungsstücke, die ich nie getragen habe, wirklich neu für mich entdeckt und lieben gelernt.
Ich habe angefangen, die Kleidung, die ich habe, besser und kreativer zu kombinieren und die Stoffe, die ich am Körper trage, wieder mehr zu schätzen und dankbar dafür zu sein, dass ich schöne Kleidung habe. Man ändert seinen Blickwinkel wieder, wenn man sich vom ständigen Konsum distanziert und dieses Gefühl ist wirklich toll und macht glücklich. Ich habe außerdem für mich beschlossen, auch im Jahr 2022 keine neue Kleidung zu kaufen, da ich immer noch genug schöne Kleidung besitze, die ich bis zum Ende tragen möchte.
Vorsatz 3: Führe eine Haushaltskalkulation
Es ist unglaublich gut zu wissen, wie viel man pro Monat wofür ausgibt.
Es hilft einem ungemein, ein besseres Gefühl für den Umgang mit Geld zu bekommen. Ich habe vor 3 Jahren damit begonnen, meine Fixkosten in einer Excel-Tabelle niederzuschreiben. So konnte ich einmal wirklich sehen, wie viel Geld ich im Monat einsparen könnte, wenn ich gewisse Versicherungen vielleicht kündige, ein paar Dinge vielleicht zusammenlege und und und.
Es ist ein großer Unterschied, ob man im Monat 50 € mehr oder weniger zur Verfügung hat.
Auch hat es mir sehr geholfen zu sehen, wie viel Geld ich im Monat eigentlich sparen bzw. investieren könnte. Es hat mich auch dazu angespornt, mir zu überlegen, ob Geld am Sparbuch denn überhaupt Sinn macht bei den aktuellen Zinsen oder ob es vielleicht bessere wäre, das Geld gewinnbringend anzulegen und so die Inflation zu kompensieren. Natürlich kann jeder selbst entscheiden, was er mit seinem Geld machen möchte, jedoch hilft deine einfache Exceltabelle ungemein den Überblick zu behalten und zu wissen, was man sich leisten kann und was nicht.
Seit ich meine Tabelle habe, weiß ich genau, wie viel Geld ich habe, wie viel ich sparen kann, wie viel ich monatlich ausgebe und was ich mir leisten kann. Es ist unglaublich beruhigend, denn es gibt meiner Meinung nach nichts Schlimmeres als chaotische Finanzen und Unwissen darüber, wie hoch z. B. die monatliche Kreditrate ist, wie viel man für einen Dispokredit zahlt, nicht zu wissen, ob man sich das neue Leasing-Auto oder den Urlaub auf Mallorca nächstes Jahr leisten kann oder nicht und ob sich der Sparplan bei der Hausbank nach Abzug sämtlicher Spesen und Bearbeitungsgebühren eigentlich lohnt.
Sein finanzielles Mindset schärfen und die Finanzen im Blick haben - meiner Meinung nach auch ein guter Vorsatz.
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig inspirieren und euch mit diesen 3 eher untypischen Vorsätzen ein wenig triggern.
Alles Liebe!