Heute möchte ich euch zu Vorsicht raten, wenn ihr Tickets für Konzerte bei eventim.de kauft. Der Kundenservice ist meiner Meinung nach schlecht und ich bleibe wohl auf einem Teil der Kosten sitzen, obwohl ich nichts dafür kann.
Aber der Reihe nach.
Es kommt nicht oft vor, dass ich auf ein Konzert gehe. Aber im November wollte ich mal wieder ein Rockkonzert in einem kleinen Club genießen. Also Tickets gekauft - bei eventim.de. Neben dem Ticketpreis zahlt man dann ja noch 4,90 Euro "Service und Versand". Was der "Service" ist, ist mir schleierhaft... Hinzu gebucht habe ich die Ticketversicherung für ca. 3 Euro.
Ein paar Wochen später hat mich eine E-Mail von eventim.de erreicht: Das Konzert wurde aus privaten Gründen abgesagt. OK, kann vorkommen. Geld bekomme ich ja sicher komplett zurück - oder?
Laut eventim solle ich doch die Originaltickets bitte zurück schicken, man erstatte dann den Ticketpreis. Wieso kann ich das Geld nicht einfach so zurück bekommen? Schließlich sind alle Tickets inzwischen wertlos, da das Konzert abgesagt ist - eventim.de liegen ja alle Informationen vor. Man könnte meinen, eventim.de spekuliere darauf, dass manche Kunden die Tickets nicht zurück schicken, was mehr Gewinn bedeuten würde... Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Also hab ich per E-Mail beim Support - bereits etwas frustriert - nachgefragt. Antwort: Tickets müssen zurück geschickt werden. Aber nicht nur das:
Die Versandkosten sind laut Aussage von eventim nicht erstattbar: "Leider können wir Ihnen die Versandkosten nicht zurückerstatten, da eine erfolgreiche Zustellung stattgefunden hat." Da fängt es meiner Meinung nach schon an: Kundenservice geht anders! Denn da stellt sich erst einmal die Frage: Was von den 4,90 Euro war bitte der Versand und was der Service? Bekomme ich die Gebühren für den "Service" zurück? Oder hat dieser "stattgefunden" und ist damit ebenfalls nicht erstattbar?
Nun geht es weiter: Der E-Mail war ein PDF angehängt, welches ich unterschreiben und zusammen mit den Tickets an eventim.de zurück schicken soll. Es wird empfohlen das Ganze per Einschreiben zu tun (die Tickets könnten ja "verloren" gehen?). D.h. der Rückversand kostet mich auch gleich noch weiteres Geld...
Der Knaller kommt aber meiner Meinung noch: Auf dem zu unterschreibenden PDF steht "Sehr geehrte Damen und Herren, anbei erhalten Sie meine unversehrten Originalkarten für die Veranstaltung. ... Bitte versuchen Sie die Karten beim Veranstalter zu stornieren. Nach erfolgreicher Stornierung erstatten Sie mir bitte den gezahlten Kartenpreis auf das beim Kauf verwendete Konto."
Versuchen? Na danke... Jetzt ist noch nicht mal sicher, dass ich mein Geld zurück erhalte? Ich finde, eventim.de macht es sich da zu einfach - ich habe selten so schlechten Kundenservice erlebt. So geht man nicht mit seinen Kunden um. Das Konzert findet nicht statt. Der Ticketpreis ist zurück zu erstatten. Bedingungslos. Punkt.
Mein Tipp? Seid euch bewusst, dass es sich bei Ticket-Online-Shops wie eventim.de nicht um den Veranstalter der Konzerte handelt, sondern nur um einen Vermittler, der im Namen und auf Rechnung des Veranstalters handelt. Wenn etwas schief geht, scheint man sich bei eventim.de die Sache leicht machen zu wollen. Ich habe den Eindruck, dass hier Kosten auf den Kunden abgewälzt werden sollen. Obendrauf kommt der meiner Meinung nach schlechte Kundenservice von eventim.de. Daher beziehe ich Tickets ab sofort anders: Direkt bei der Band, dem Veranstalter oder an der Abendkasse - aber ganz sicher nicht mehr bei eventim.de. Denn abends in der Schlange anstehen muss man auch mit den Tickets, die man schon vorher übers Internet gekauft hat.
Übrigens: Fairerweise hat mir der eventim Kundenservice zu meiner Anfrage als "Entschädigung" einen 5 Euro-Gutschein geschickt. Den werde ich natürlich nicht nutzen, da ich nie wieder Kunde bei eventim sein werde. Wer also gerne entgegen meiner Empfehlung in meinem Tipp etwas bei eventim.de bestellen will, einfach eine private Nachricht an mich schreiben - ich gebe den Gutscheincode liebend gerne weiter. Er ist gültig bis 28.8.2018. First come, first serve.
Ich würde aber zumindest versuchen, den Verantwortlichen der Veranstaltung über diese Vorgehensweise zu informieren. Wäre ja möglich, daß Der von den Machenschaften garnichts weiß.
..ohne Kaffee nicht aus dem Haus
radfahrende Mutti
Unerhörte Sache! ... vor allem, weil die noch damit werben "Sicher vom Marktführer" · "Tickets zum Originalpreis"
Laut Handelsblatt ist das die beste Ticketbörse.
Allerdings gibt es schon ein Urteil gegen eventim, dass sie keine Servicegebühr für selbstausgedruckte Tickets erheben dürfen. Vielleicht sollte man darauf achten, egal bei welcher Ticketbörse, dass man die Tickets möglichst selbst ausdruckt.
Für mich selbst versuche ich immer beim Veranstalter selbst Tickets zu bekommen, und das hat bisher immer gut geklappt. Auch wenn die Veranstaltung ausgefallen ist, habe ich alles erstattet bekommen.
Vor Kurzem habe ich aber über eventim einen Geschenkgutschein gekauft, weil ich dem Beschenkten die Wahl lassen wollte, wo, wann und wofür er das einlöst. Hoffentlich geht das gut und es geht nicht zu viel von dem Gutschein für "Service" drauf.
Das nächste Mal werde ich doch lieber Geldscheine schön dekorativ verschenken mit Ideen für das Einlösen anstelle eines Gutscheins.