Sellerie, Steckrüben, Schwarzwurzeln – Wie gut alte Gemüsesorten schmecken
Der Genuss liegt in der Erde und in der Vergangenheit – heutzutage werden viele „alte“ Gemüsesorten wiederentdeckt. Ob Wurzel oder Knolle, was viele Eltern und Großeltern noch zum Schaudern gebracht hat, versetzt heute viele Gourmets in Entzücken. Eine kleine Übersicht über die neuen alten Kostbarkeiten aus dem Gemüsegarten.
- Steckrüben
- Navetten
- Butterrüben
- Mairüben
- Rübstiel
- Karotten
- Knollensellerie
- Rote Bete
- Pastinaken
- Petersilienwurzel
- Schwarzwurzeln
- Topinambur
Hier gibt’s eins auf die Rübe!
Früher, ganz früher galten Rüben jeder Art als Arme-Leute-Essen, als Notbehelf, als Najamachtsatt. Heute bringen die Vielzahl an Sorten ganz unterschiedliche Geschmackserlebnisse hervor. Rüben sollte man immer schälen und kochen.
Steckrüben
Navetten
Butterrüben
Butterrüben sind die feinere Variante Steckrübe. Sie schmecken ähnlich, sind aber milder, sehen ähnlich aus, sind aber kleiner. Es gibt sie von Oktober bis Januar.
Mairübchen
Mairübchen sind klein, reinweiß, werden meist mit dem Grün verkauft. Sie gehören unbedingt auf den Einkaufszettel - eine zartschmelzende Delikatesse! Einfach geschält in dünne Scheiben schneiden und in etwas Butter andünsten. Das Grün kann man ebenfalls als Gemüse oder Salat zubereiten. Mairübchen gibt es, wie der Name schon sagt, ab Mai bis in den November hinein.
Rübstiel
Rübstiel ist eine Besonderheit. Hier wird nicht die Knolle gegessen, sondern die Blattstiele. In Italien heißt das Cima di rapa und ist weit verbreitet. Zubereitet wird Rübstiel wie Spinat oder Mangold - man kann ihn blanchieren, dünsten oder braten. Hauptzeit: Mai-Oktober.
Allseits bekannt, allseits verkannt
Karotten
Karotten, Möhren, Gelbe Rüben, Wurzeln….jeder kennt den Hasenschmaus. Jahrelang gab es die gemeine Karotte nur in orange, jetzt kommen wieder alte Sorten auf den Markt in verschiedenen Farben und Formen. Beispielsweise lila. Oder rund – was erklärt, dass die Möhre in vielen Landesteilen Gelbe Rübe genannt wird. Karotten sind am besten, wenn man sie in Butter andünstet und mit etwas Zucker karamellisiert. Möhren sollte man schälen, Biomöhren zumindest gut unter heißem Wasser abschrubben.
Knollensellerie
Knollensellerie braucht man für Soßen und Brühen. Und für wunderbare Gerichte wie Kartoffel-Sellerie-Püree, gebratene Selleriescheiben (dazu dünne Scheiben erst blanchieren, dann panieren und rausbacken, kann man auch wie ein Cordon Bleu füllen). Sellerie sollte immer geschält werden.
Rote Bete
Rote Bete – wer jetzt an das schlabberige Zeug aus dem Glas denkt und sich schüttelt, verpasst was. Rote Bete haben einen herrlichen erdig-süßen Geschmack, der zum Beispiel hervorragend zu Lachs harmoniert. Rote Bete haben aber auch enorme Färbekraft. Wer damit hantiert, sollte Handschuhe tragen und seine Kleidung schützen. Auch sollte man sich nach dem Verzehr selbst noch am nächsten Tag auf der Toilette nicht über Farbenspiele wundern. Wer den einfachen Weg zur Roten Bete wählen will, der schält sie erst nach dem Garen: Dazu die Rote Bete gut waschen, in Alufolie packen und einfach bei 175 Grad im Backofen rund 1 ½ Stunden garen. Am Tisch öffnen, in der Mitte aufschneiden und mit einem (großen) Klecks Schmand oder Crème fraiche wie eine Ofenkartoffel verspeisen.
Was ist das denn?
Pastinaken
Pastinaken waren bis vor 200 Jahren eines der Hauptnahrungsmittel in Deutschland. Heute findet man sie viel in Babynahrung, weil sie so bekömmlich sind. Man bekommt sie von Juli bis März und kann sie ganz einfach wie Karotten zubereiten.
Petersilienwurzel
Petersilienwurzel oder Wurzelpetersilie schmeckt intensiv und leicht pfeffrig und gibt Eintöpfen mehr Pfiff, weil der Petersiliengeschmack erhalten bleibt. Auch andere Gerichte kann man damit aufpeppen – Kartoffelbrei beispielsweise (dafür sind Pastinaken auch super).
Schwarzwurzeln
Schwarzwurzeln sind tatsächlich außen schwarz und wurden früher „der Spargel des armen Mannes“ genannt. Oder Winterspargel, da Schwarzwurzeln von Oktober bis April angeboten werden. Sie schmecken leicht nussig und herrlich in einer Béchamel. Die Zubereitung ist etwas verzwickt: Zuerst werden die schwarzen Stangen gut geschrubbt. Dann müssen die schwarzen Schalen mit dem Sparschäler runter. Da das Gemüse aber die Finger färbt und entsetzlich klebrig macht, sollte man unbedingt Handschuhe tragen. Die geschälten Stangen müssen entweder sofort ins Kochwasser oder zunächst in Essigwasser, sie oxidieren sehr schnell. Dann blanchieren.
Topinambur
Topinambur sollte man unbedingt probieren. Die bizarre Wurzelknolle eine Sonnenblumenart hat einen einzigartigen Geschmack und ist nicht nur, wie viele meinen, für Püree geeignet. Ein Vorschlag: gut abbürsten, dann in extrem feine Scheiben schneiden, in Olivenöl anbraten und fertigdünsten. Kurz vor dem Servieren mit etwas Balsamicoessig beträufeln, salzen und pfeffern, fertig. Guten Appetit!
🙈🙉🙊 мαυℓι
Rübstiehl und auch Pastina/ck/en? hab ich bewusst noch nie gegessen.
Petersilienwurzel hat für mich keinen Geschmack.
Ich mag Kohlrüben als Suppe und Gemüse, meine Familie nicht.......
Danke für den Beitrag , Bernhard
deine arme nnelmn
Jetzt muss ich bei einigen nur noch rausfinden, wie die auf englisch heißen. Das Wort Navetten habe ich vorher noch nicht gehört. Google sagt mir, dass es Mairüben sind, auf englisch Turnips.
Schwarzwurzeln kenne ich noch von früher, die habe ich in meinem Gemüsegarten angebaut und sie sind super lecker. Leider habe ich sie hier noch nicht gesehen :-(
mama1977
Guter Tipp, alles anschaulich erklärt.
Bis auf Rübstiel war mir alles bekannt, wobei ich aber noch nicht alles probiert habe.
Petersilienwurzeln sind echt gut und sollten als Suppengrundlage unbedingt herangezogen werden.
Einige davon habe ich auch schon gekocht, andere kenne ich noch nicht.
Die Möhren in den verschiedenen Farben sehen gekocht auch noch sehr schön aus und lecker sind die sowieso :-)
Petersilienwurzel in einem Eintopf kann ich sehr empfehlen. Das schmeckt richtig gut.
@dette: so verschieden sind die Geschmäcker!
Die anderen sind teilweise alte Sorten, die wieder "hervorgekramt" wurden. Man sieht sie auch bei uns auf dem Wochenmarkt, und sie nehmen sich, wie z.B. die weißen "Teltower" Rübchen, sehr dekorativ aus. Weil es (noch) "Nischenprodukte" sind, sind wie meist viel teurer als die "gängigen", was natürlich nicht unbedingt absatzfördernd wirkt, zumal, wenn sich nach einem Experiment die Begeisterung in Grenzen hält.
Versuch mach kluch. Ich werde mich jedoch weiterhin ausschließlich auf das Urteil meiner Zunge verlassen und nicht nur deshalb etwas kochen, weil es selten oder exotisch ist.
Im Gegensatz stehen bestimmt so einige mehr auf junges Gemüse ;-))))
Schlingelin
Bis auf Rübstiel und Steckrüben kenne und mag ich alles sehr, diese beiden werden nun auch mal probiert!
Kannte nicht alles. Bin begeistert. Vielen Dank.
Kreativling
Deshalb finde ich diesen Tipp sehr gut. Ich finde es auch sehr gut dass dieser Tipp nach fast 3 Jahren wieder hervorgeholt wurde.
Aber die anderen im Tip aufgeführten Gemüsearten gefallen uns alle gut. Wenn ich eine Steckrübe koche, ist das für meinen Mann immer ein Festessen.
Man muss nur beachten das nicht alles überall wächst.
@Orgafrau: Bei uns gibt es das eine oder andere eigentlich in jedem Supermarkt. Recht gut sortiert ist Edeka.
Steckrüben werden hier in der Schweiz von den Kindern ausgehöhlt, man schnitzt Bilder in die rote Haut, Rechaudkerze rein, drei Schüre dran und fertig ist eine Laterne. In vielen Dörfern machen die Kinder damit einen Umzug. Leider wird der Brauch immer mehr von Halloween überlagert.
Geschmack unübertroffen gut.
Vielen lieben Dank, liebe Grüße das Engelchen1
Rote Rüben: wir mögen sie ausschließlich als Rohkost mit einer kräftigen Salatsoße mit Meerrettich , etwas Sahne und viel Zwiebeln.
Gesundes neues Jahr wünsche ich Ihnen. Engelchen1
LG.ENGELCHEN1
LG.ENGELCHEN1
LG.ENGELCHEN1
exzessiv genußsüchtig
So manche dieser Gemüse werden heute "moderner" zubereitet ...ich denke da an den vor kurzem gelesenen Karottenlachs.
Da ist die neue Zutaten-Suchfunktion genial hilfreich - einfach das Gemüse eingeben und man bekommt viele, oft unbekannte Rezeptvorschläge.
Die Liste rauf und runter ...da gibt es den ganzen Winter keine Wiederholung 😂
@Bernhard - super Tipp ...traumhaft wäre eine Ergänzung mit dem zweiten "Wintergemüse" von Grünkohl über Rosenkohl, Weiß- und den feineren Spitzkohl (=Filderkraut), Schwarz- und Wirsingkohl bis zu den neuen Sprouds ...ich hab bestimmt noch einige vergessen ...ach ja zB den Rotkohl
und wo wir gerade dabei sind ...mit Bohnen ließe sich das ebenfalls sehr umfangreich gestalten
Danke für den schönen Tipp
Gerichte, die ich aus dieser Gemüseliste jetzt im Herbst koche, werde ich fotografieren und, soweit nicht schon vorhanden, als Tipp aufschreiben um ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten auch anderen zugänglich zu machen.
PS passt die Zutatensuchfunktion als Button noch oben in die Kopfzeile ....soooo : Menu/FragMutti(Herzchen)/Zutaten.../normaleSucheLupe(ggf etwas kleineres Feld?)/Tipp/Frage/Profil
kleiner Nachtrag - ich habe die Zutatenfunktion gerade mal mit ein paar Beispielen gefüttert - da gibt es leider ein Problem, man bekommt zB bei Rübstiel und Knisterfinken keinerlei Rezepte, gibt man aber Stielmus ein klappt es.
Hier wäre schön, wenn die regional unterschiedlichen Bezeichnungen miteinander "verlinkt?" wären. Das Deutsch-"Deutsche"-Lebensmittel-Lexikon könnte dabei hilfreich sein. (PN)