Wer Süßspeisen mag, sollte diese süße Suppe mit getrockneten Früchten und Hülsenfrüchen unbedingt ausprobieren: Aşure – Noah`s Süßigkeit!
Aşure ist eine traditionelle türkische Süßspeise, die nach alter Tradition mit Freude und Respekt gekocht wird. Ashura bedeutet zehn und besteht aus mindestens 7 aber bis zu 41 Zutaten, da die Zahlen 7 wie auch 41 im türkisch/arabischen Kulturraum sehr bedeutungsvoll sind. Sie wird am Aşure-Tag am 10. Muharrem des islamischen Mondkalenders zubereitet.
Sie wird in der Nachbarschaft und im Freundeskreis verteilt und es müssen mindestens 7 Haushalte sein, an die sie weitergereicht wird. Üblich ist aber, einen sehr großen Topf Suppe zu kochen und an so viele Freunde/Nachbarn/Bekannte zu verteilen, wie möglich. Dieser Brauch soll an Noah erinnern, der nach der großen Sintflut die letzten Reste seiner Vorräte zu eben dieser Süßspeise verarbeitete (Kurzfassung).
Die Zutaten mögen auf den ersten Blick ungewöhnlich sein, ich bin der Süßspeise aber seit dem ersten Tag verfallen, an dem eine ehemalige Nachbarin damit vor mir stand. Endlich habe ich sie nun selbst zubereitet – größtenteils dem Originalrezept sehr nahe kommend, aber eben auch nach meinem persönlichen Geschmack.
Zutaten
- 1 Tasse Weizenkörner (Dögme)
- 1/2 Tasse weiße Bohnen
- 1/2 Tasse Kichererbsen
- 3 EL Reis
- 400 g Zucker
- etwas Zimt
- 1 Tasse Milch
- 2 EL Mehl
- 1 Orange
- je eine Hand voll Rosinen, Feigen, getrocknete Aprikosen, Haselnüssen, Walnüssen, Mandeln,
- 2 Nelken (optional)
- 1 EL Speisestärke
Das Topping:
(Nicht zwingend notwendig aber äußerst schmackhafte Zugaben zur Suppe)
Schwarzkümmel, Kokosflocken, Zimt und Zucker, Sesam, Granatapfelkerne, geröstete Nüsse, frische Früchte, Traubensirup zum Süßen, Rosenwasser ...
Zubereitung
- Weizen, Bohnen und Kichererbsen über Nacht mit Wasser bedeckt weichen lassen.
- Am nächsten Tag gut abspülen und mit dem Reis in frischem Wasser ca. 25 bis 30 Minuten kochen.
- Abseihen und mit den kleingehackten Trockenfrüchten, den Gewürzen, der abgeriebenen Orangenschale in ca. 1 Liter frisches Wasser geben und erneut zum Kochen bringen.
- Zwischendurch prüfen, ob die Bohnen weich sind.
- Die Nüsse knacken (eigentlich sind Nüsse und Mandeln ein Topping zu der Suppe, ich koche sie mit und genieße, dass sie dadurch etwas weich werden)
- Ca. 15 Minuten bevor man davon ausgehen kann, dass die Suppe fertig ist, gibt man nach und nach den Zucker dazu. Man sollte ständig ein Auge darauf haben, ob das Wasser noch ausreicht
- Die Speisestärke mit der Milch andicken und nach und nach zu der Suppe geben – das ständige Rühren und weitere Wasserzufuhr nicht vergessen! (Oft bis zu einem Liter)
Nach weiteren 10-15 Minuten ist die Suppe fertig.
Mir schmeckt sie am besten lauwarm, sie kann aber auch kalt gegessen werden und schmeckt auch noch am dritten Tag.
Gutes Gelingen, guten Appetit und vor allem das Teilen nicht vergessen!
Aus dem Internet greife ich die schöne Idee auf, die Suppe mit Kindern zu kochen und ihnen zum Essen Noah`s Geschichte vorzulesen.
radfahrende Mutti
Noah hat diese Suppe angeblich als Dank für die Rettung nach der Sintflut aus den restliche Vorräten gekocht. Die unterschiedlichen Zutaten stehen für die einzelnen Individuen, aus denen sich eine gute Gemeinschaft oder Gesellschaft zusammensetzt. Am besten schmeckt es, wenn keine Zutat dominiert sondern alle ihren typischen Geschmack zum Ganzen Beiträgen, ohne zu einem Einheitsbrei zu verkochen.
Die Suppe selbst ist geschmacklich am ehesten mit einem Müsli vergleichbar. Wer sich nicht an diese Zusammenstellung traut, kann auch alle Zutaten einzeln servieren, und wie beim Müsli, erst kurz vor dem Essen, verschiedene ausgewählte Zutaten mischen. Es ist wirklich ein Geschmackserlebnis.
gerade in der heutigen Zeit ist es gut, sich an Traditionen und Geschichten zu erinnern, die die verschiedenen Religionen gemeinsam haben.