Wir müssen zusammenhalten. Immer. Aber in Zeiten der Corona-Krise besonders. Natürlich wären wir gerade jetzt am liebsten mit denen zusammen, die uns am meisten bedeuten: Unsere Familie und unsere Freunde. Leider müssen wir zu ihrer und zu unserer eigenen Sicherheit weitestgehend auf persönliche Kontakte sowie tröstende Umarmungen verzichten. Doch das heißt nicht, dass wir nicht weiterhin füreinander da sein können. Der Austausch ist wichtiger denn je. So können wir uns gegenseitig stärken, Mut zusprechen und Ängste nehmen. Wir können uns ablenken, miteinander Spaß haben und einander näher kommen. Doch nicht nur das: Wir haben endlich wieder die Zeit, alte Kontakte aufleben zu lassen. Wäre es nicht schön, mal wieder was von den Schulfreunden, ehemaligen Kollegen, Urlaubsbekannten oder Austauschpartner zu hören? Wenn nicht jetzt - wann dann?
Briefe schreiben
Eigentlich schreiben wir viel zu selten Briefe. Vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, einander eine Freude zu machen, uns mit Stift und Papier hinzusetzen und aufzuschreiben, was uns gerade durch den Kopf geht. Durch das Bedürfnis, alles so schnell wie möglich und in Echtzeit mitzuteilen, sind Briefe vor allem bei der jüngeren Generation nicht besonders beliebt. Aber gerade für ältere Menschen wie die Großeltern ist so ein physischer Ausdruck der Zuneigung ein kleines Geschenk. Aber auch Freunden, die man selten sieht, kann man so eine besondere Freude machen.
Liebesbriefe könnten auch wieder in Mode kommen: Ein Spritzer des Lieblingsparfüms auf dem Umschlag, ein Lippenstiftabdruck oder eine trocken gepresste Blume klingen zwar kitschig, können aber vor allem jetzt für die vielen Küsse und Umarmungen aufwiegen, die vermieden werden müssen. Und sind wir mal ehrlich: Ein paar Seiten voll mit Liebesbekundungen und lieben Worten könnten wir gerade alle gebrauchen. Also ran an Stift und Papier!
Selbst wenn diese Briefe nie abgeschickt werden oder es doch eher ein Tagebucheintrag wird – manchmal tut es einfach gut, das aufzuschreiben, was einem gerade durch den Kopf geht.
Der Spieleabend mit Freunden online
Der nächste Spieleabend mit Freunden findet einfach online statt! Montagsmaler, Stadt-Land-Fluss, Kniffel, Mensch-ärgere-dich-nicht und viele weitere Klassiker können kostenlos online gespielt werden. Hierfür erstellt man bei den Online-Portalen einen neuen privaten Spielraum und kann seine Freunde per Link dazu einladen. Schon kann die Partie starten! Die Spiele bieten zusätzliche Chat-Fenster, über die man kommunizieren kann. Noch witziger wird es allerdings, wenn man währenddessen telefoniert oder sich per Videochat virtuell gegenüber sitzt.
Einfach mal zum Telefon greifen
Es kann so einfach sein! Jetzt ist die Zeit, in der wir die Phrase “Wir müssen bald mal wieder telefonieren” endlich zur Tatsache werden lassen können. Gib dir einen Ruck, greife zum Telefon und klingele bei deinen Freunden und Verwandten durch. So können endlich wieder in Ruhe alle Neuigkeiten ausgetauscht werden. Durch den persönlichen Austausch fühlt man sich der Person gleich viel näher als durch eine schnelle WhatsApp-Nachricht. Ein einstündiges Telefonat vergeht ruckzuck und hinterlässt eine tolle positive Energie auf beiden Seiten des Anschluss.
Älteren Menschen telefonische Gesellschaft leisten mit silbernetz.org
Wir sollten unseren älteren Mitmenschen immer einen Teil unserer Zeit schenken, damit sie nicht einsam sind. Doch insbesondere in diesen Zeiten ist es wichtig, sie regelmäßig anzurufen, um ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. Doch was, wenn keine Familie oder Freunde da sind?
Silbernetz.org bietet älteren Menschen an, kostenlos anzurufen, wenn sie jemanden zum reden brauchen. Es gibt keine Bedingungen, keine Fragen und bitte auch keine falsche Scheu: Wenn du mit jemand sprechen möchtest oder jemanden kennst, der einsam ist, dann schau auf die Website von silbernetz.org und greife zum Telefon. Im umgekehrten Fall kannst auch du dich bei Silbernetz.org ehrenamtlich engagieren und ein Telefonfreund für Andere werden. Hier erfährst du, wie du ein Silbernetz-Freund wirst.
Videochat: Tools und Möglichkeiten
Skype gehört wohl zu den bekanntesten Applikationen für Videochats. Um dort zu telefonieren, muss man angemeldet sein und die kostenlose App auf dem Endgerät – sei es der Laptop, das Tablet oder das Smartphone – installiert haben. Der Nachteil an Skype ist, dass in vielen Fällen die Verbindung sehr schlecht ist, was zu einem blechernen Ton und verpixelten, oft auch eingefrorenen Bildern führt.
Eine gute Alternative ist Google Hangouts: Um darüber Videochats zu führen, brauchen alle Beteiligten nur einen entsprechenden Link, komplett ohne Anmeldung, App oder Kosten. Apple-Nutzer können außerdem das integrierte Facetime-Tool auf ihren Smartphones oder Tablets nutzen: Damit kann von einem Apple-Gerät zum anderen per Videoübertragung telefoniert werden. Oder ihr verwendet den Video-Anruf bei WhatsApp.
Eine weitere praktische Alternative ist Zoom, das momentan vor allem für virtuelle Konferenzen und Meetings genutzt wird. Durch Features wie die Kontrollübergabe ist es aber auch für Privatanwender interessant: Indem Maus und Tastatur an die anderen Teilnehmer des Gesprächs übergeben werden, können Enkel den Großeltern zum Beispiel beim Installieren von Apps helfen, ohne tatsächlich vor Ort zu sein. Einziger Haken: Wird ein Anruf gestartet, der länger als 40 Minuten gehen soll, muss der Anrufer zahlen. Für die, die dem Anruf beitreten, funktioniert das Tool aber kostenlos, ohne Anmeldung und wie bei Google Hangouts über einen Link.
Mit dem momentanen Kontaktverbot lassen sich jegliche Treffen nur sehr schwer, aber eigentlich gar nicht mehr durchführen. Über Videochat-Applikationen kannst du dich aber mit der besten Freundin zum Kaffeekränzchen verabreden, die neuesten Bilder der Enkelkinder bewundern oder einfach mal wieder das Gesicht eines geliebten Menschen sehen.
Podcast und Videobotschaften für Großeltern aufnehmen
Der Kontakt zwischen Kindern und Großeltern sollte aktuell dringlichst vermieden werden. Kinder können den Coronavirus ohne Symptome in sich tragen und die Großeltern gehören leider zur Risikogruppe. Aufgrund der sozialen Isolation von älteren Leuten ist es umso wichtiger, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht alleine sind. Liebe Botschaften von den Enkeln und dem Rest der Familie sind gold wert. Nehmt zusammen einen Podcast oder eine Videobotschaft für eure Großeltern auf und lasst sie ihnen zukommen. Erzählt ihnen von eurem Tag, spielt ihnen etwas auf eurem Instrument vor und sagt ihnen, wie viel sie euch bedeuten.
Zusammen Netflix schauen
Gemeinsam Filme und Serien schauen geht auch in Zeiten des Coronavirus. Zugegeben, es ist nicht ganz so einfach wie davor, aber wir stellen dir hier eine annehmbare Alternative für den Streamingdienst Netflix vor: Die Browser-Erweiterung ‘Netflix Party’. Ein Netflix-Abonnement ist nötig, um diese Art des gemeinsamen Filmschauens zu nutzen. Nach der Installation kann man wie gewohnt einen Titel auf Netflix auswählen und kommt über einen roten Button zur Auswahl der Menschen, mit denen man den Film oder die Serie anschauen möchte. Über einen Link werden diese dann sozusagen eingeladen; ein integrierter Chatroom hilft beim Austausch.
Wie haltet ihr mit euren Liebsten Kontakt?
PC-Freak
Ich selbst bin 64 Jahre alt und gehöre damit auch zum Risiko-Personenkreis.
Ich habe mir die Seite von Silbernetz angesehen.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist diese aber nur für Anrufer aus Berlin gedacht?
Ansonsten ein schöner Tipp von Euch beiden.
Ehemalige Redakteurin