Die Rose ist ein echtes Garten-Chamäleon: Im Sommer duftet sie süß, im Herbst verwöhnt sie uns mit leuchtender Farbenpracht – als Mutter der Hagebutte.
Die Früchte des Dornenstrauchs sind vollgepackt mit Vitaminen und Nährstoffen, die unser Immunsystem unterstützen. Wie gut, dass die Hagebutte genau dann Saison hat, wenn es draußen nass und kalt wird. Laut Volksheilkunde hilft die regelmäßige Einnahme von Hagebutte dabei, Gelenkschmerzen, Rheuma, Arthritis und Gicht zu lindern. Der Pflanzenfarbstoff Lycopin, der für die knallige Farbe der Hagebutte sorgt, soll zudem vor Arterienverkalkung und Krebs schützen.
Hagebutten ernten
Im Winter leuchtet die Rosenhecke in einem satten Rot und lädt Vögel ein, von ihr zu naschen. Ernten kannst du die kleinen roten Früchtchen schon ab September und Marmelade oder Mus daraus machen. Noch besser schmecken sie, wenn du den ersten Frost abwartest. Dann ist die Schale nicht mehr so hart, die Hagebutten sind süßer und du kannst sie roh essen, natürlich ohne die Kerne. Du kannst sie den ganzen Winter über sammeln, aber der Vitamin C Gehalt sinkt mit der Zeit.
Ein sonniger Herbsttag ist der ideale Zeitpunkt, um deinen Hagebuttenvorrat aufzustocken, dann ist der Vitamin C Gehalt besonders hoch. Am besten, du lässt noch ein paar Früchte am Strauch. Denn auch Finken, Drosseln, Zeisige und Co. freuen sich über die vitaminreichen Beeren im Winter.
Schneide die frisch gepflückten Früchte der Länge nach auf, entferne die Kerne und leg das Fruchtfleisch an einen sonnigen Platz. Dort lässt du es drei bis vier Tage trocknen. Damit auch das letzte bisschen Feuchtigkeit verdunsten kann, solltest du es danach noch für ca. 5 Stunden bei 40 °C im Backofen oder im Dörrautomat dörren. Vergiss nicht, Handschuhe zu tragen, wenn du die Kerne entfernst. Die Härchen der Kerne könne für einen unangenehmen Juckreiz sorgen.
Hagebuttentee
Verwende die getrockneten Hagebutten für einen wohltuenden und stärkenden Teeaufguss.
Zutaten
- 2 TL getrocknete Hagebuttenschalen
- 250 ml kochendes Wasser
Übergieße die Schalen mit dem kochenden Wasser und lass sie 10 Minuten ziehen.
Wirkung
Der Tee wirkt dank Pflanzensäure und Pektinen leicht harntreibend und abführend. Du kannst ihn unterstützend bei der Therapie von Erkältungskrankheiten, Nieren- und Blasenleiden trinken. Die Hagebutte hilft dir zudem bei Übelkeit, regeneriert die Magenschleimhaut und wirkt fiebersenkend.
Kernlestee
Bei Hagebuttenkernen denken die meisten erstmal an Juckpulver. Wusstest du, dass du auch Tee aus ihnen zubereiten kannst? Dafür musst du die Nüsschen gut trocknen und enthaaren. Reinige dafür die trockenen Kerne einfach ein paar mal in einem feinen Sieb, bis sie ihre Härchen verloren haben. Jetzt kannst du deinen Tee ansetzten.
Zutaten
- 2 El Hagebuttenkerne
- 500 ml Wasser
Lasse die Kerne über Nacht im Wasser einweichen. Am nächsten Tag kochst du sie ca. 20-30 Minuten, bis das Wasser eine rote Färbung angenommen hat. Gieße den Tee durch ein Sieb ab, um die Kerne aufzufangen.
Wirkung
Kernlestee wirkt Blut reinigend und entwässernd. Der Tee wird ebenfalls bei Erkältungskrankheiten, aber auch bei Nieren- und Blasensteinen getrunken.
Äußere Anwendung
Die Hagebutte eignet sich nicht nur zur inneren Anwendung. Aus ihren Kernen wird das pflegende Hagebuttenöl gewonnen. Es hilft dir bei Entzündungen der Haut, Hautunreinheiten, Pigmentflecken und leichten Falten. Beende deine gewohnte Hautpflegeroutine doch einmal mit 2-3 Tropfen Hagebuttenöl. Arbeite das Öl in kreisenden Bewegungen ein und gönn dir so eine kleine Gesichtsmassage.
Ein Moment nur für dich
Die Hagebutte ist einer der wunderbaren Natur-Wegweiser durch die Jahreszeiten. Wenn sich der Sommer dem Ende entgegen neigt, bringt uns der Herbst die lange ersehnte Erfrischung. Diesen Wechsel kannst du dir mit der Hagebutte bewusst machen. Stärke dich mit ihrem Tee und ihrem Öl vorbeugend für den Winter – und genieße noch einmal das knallige Rot.
Deine Ina
Es sind die kleinen, lichten Inseln, die uns den Alltag versüßen. Zum Glück hat Ina bei Frag Mutti jede Menge Rezepte für kleine Wohlfühl-Momente, die sie jeden zweiten Donnerstag bei „Self Care mit Ina“ mit uns teilt.