Jeden letzten Montag im Monat ist bei Frag Mutti ab sofort: „Bernhard-Zeit“. Schließlich ist es unfair, wenn ihr uns immer wieder Einblicke in euer Leben gewährt – die uns sehr ehren – aber ihr nicht wirklich viel über uns wisst. Der Frag Mutti-Chef ändert das und verrät mit „Bernhards Welt“ Tipps und Anekdoten aus seinem Privatleben.
Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, als ich dachte, Mittagsschlaf sei etwas für Babys und Senioren. Eine verschwendete Stunde mitten am Tag, die man doch viel produktiver nutzen könnte. Bis ich beschloss, es einmal auszuprobieren. Was soll ich sagen? Ich erwachte als ein neuer Mensch – na ja, fast.
Die erste Lektion, die ich lernte, war, dass Mittagsschlaf nicht gleich Mittagsschlaf ist. Einfach auf die Couch fallen und hoffen, dass die Erleuchtung kommt? Denkste! Stattdessen starrte ich die Decke an, während mein Kopf mir endlos To-do-Listen vorsetzte. Der Trick, wie ich später herausfand, ist die perfekte Balance: lang genug, um sich erfrischt zu fühlen, aber kurz genug, um nicht in den Tiefschlaf abzudriften. Experten nennen das "Powernapping" – ich nenne es die heilige Kunst der Siesta.
Natürlich gibt es auch Tücken. Einmal vergaß ich, den Wecker zu stellen, und wachte gefühlt zwei Zeitzonen später auf – völlig desorientiert und mit der festen Überzeugung, ich hätte den Nachmittag verschlafen. Ich schwor mir: nie wieder ohne Zeitmanagement. Mein perfekter Mittagsschlaf dauert 20 Minuten, vorzugsweise auf dem Sofa in der Nachmittagssonne.
Das Schöne am Mittagsschlaf ist, dass er nicht nur den Körper, sondern auch die Seele streichelt. In einer Welt, die ständig auf Leistung und Tempo getrimmt ist, fühlt es sich fast rebellisch an, einfach mal abzuschalten. Ein kleiner Akt der Selbstfürsorge, der uns wieder zu dem macht, was wir sein sollten: ausgeruht, erfrischt und bereit, den Rest des Tages zu meistern – oder zumindest die nächste Runde der To-do-Liste.
Das Ergebnis lohnt sich, die alten Augen sehen wieder schärfer und der Lustgenerator will sofort tätig werden.