Bräuche rund um den Nikolaus

Lesezeit ca. 2 Minuten
Nikolausfigur auf rotem Schuh, umgeben von Äpfeln, Mandarine, Nüssen und Tannenzweigen auf geflochtenem Untergrund.
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Der Heilige Nikolaus ist ein fester Teil der Vorweihnachtszeit und wohl einer der volkstümlichsten Heiligen überhaupt. Kinder in ganz Europa warten jedes Jahr mit Vorfreude und Spannung auf den 6. Dezember – denn dann bringt ihnen der Nikolaus – oder ein entsprechend verkleideter Stellvertreter – Süßigkeiten und kleine Geschenke. Aber wer war der Heilige wirklich? Und wie wird Nikolaus in verschiedenen Regionen gefeiert?

Wer war der Heilige und warum wird dieser Tag auch heute noch gefeiert?

In der Legende des Heiligen Nikolaus sind die Geschichten zweier historischer Personen verschmolzen. Das erste Vorbild war der Bischof von Myra in Kleinasien. Nikolaus von Myra wurde im Jahr 270 als Sohn reicher Eltern in der Gegend des heutigen Antalya in der Türkei geboren. Als er Priester und dann Bischof wurde, verteilte er sein Geld großzügig unter der Bevölkerung und soll der Legende nach mehrere Wunder gewirkt haben. Das zweite Vorbild für den Heiligen war der Abt Nikolaus von Sion, der im 6. Jahrhundert lebte. Auch ihm werden Wohltätigkeit und wundersame Taten nachgesagt.

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Geschenke – im Stiefel versteckt

Die legendäre Wohltätigkeit des Nikolaus ist der Grund, warum es auch heute noch am Nikolaustag kleine Geschenke gibt. Der Heilige gilt als besonderer Patron der Kinder und bringt ihnen daher kleine Gaben. Ursprünglich tat er dies heimlich: Stellt man am Vorabend des Nikolaustages seine Stiefel vor die Tür, dann sind sie am nächsten Morgen mit Naschereien gefüllt.

In Deutschland, Österreich und vielen anderen Ländern stellen die Kinder daher noch heute am Vorabend des 6. Dezember ihre Schuhe vor die Tür oder ein kleines Tellerchen auf die Fensterbank. Sie warten ungeduldig darauf, dass diese mit einem kleinen Geschenk und mit Nüssen und Früchten gefüllt werden. Heute erscheinen uns Stiefel oder Schuhe als Geschenkebehälter vielleicht unhygienisch, aber im Mittelalter waren dies die einzigen persönlichen Gegenstände, die die Kinder besaßen und die sich als Gefäße eigneten.

Ein Schiff für den Heiligen

Ein seit dem 15. Jahrhundert bekannter Brauch ist das "Schiffchensetzen". Dabei werden aus Papier oder anderem Material kleine Schiffe gebastelt, in die dann der Nikolaus seine Gaben legen soll. Der Ursprung dieses Brauchs liegt wahrscheinlich darin, dass Nikolaus auch als Heiliger der Seefahrer galt. Viele ursprünglich von Seefahrern gebaute Kirchen sind daher noch heute nach ihm benannt. In den Niederlanden und Teilen Belgiens kommt der "Sinterklaas", so die niederländische Bezeichnung des Nikolaus, per Schiff: Er landet schon Mitte November in einer Hafenstadt – der Legende nach aus Spanien kommend. Vielerorts wird er dann in einer feierlichen Prozession durch die Stadt begleitet.

"Wart ihr auch artig?"

In vielen Familien kommt heute der Nikolaus persönlich vorbei, um kleine Geschenke zu bringen. Dieser Brauch geht auf die Zeit der Reformation zurück. Meist trägt der Darsteller des Nikolaus dabei einen weißen Bart, die typische spitze Bischofsmütze und einen Bischofsstab. Nicht fehlen darf zudem das goldene Buch - in ihm stehen der Sage nach die guten und bösen Taten der Kinder aufgelistet. Waren die Kinder brav, bekommen sie kleine Geschenke wie Süßigkeiten, Äpfel, Nüsse oder Lebkuchen. In vielen Familien ist es üblich, dass sich die Kinder mit einem Gedicht oder einem Lied bedanken. "Lasst uns froh und munter sein" ist wohl das bekannteste Nikolauslied.

Furchterregende Begleiter

Seit dem 19. Jahrhundert hat der Nikolaus in vielen Gegenden einen Begleiter: Meist ist dies Knecht Ruprecht, der den Sack mit den Geschenken schleppt, aber auch eine Rute trägt, mit der unartige Kinder bestraft werden sollen. In Teilen Süddeutschlands und in Österreich begleitet der furchterregende "Krampus" den Nikolaus: Er trägt eine geschnitzte Krampusmaske mit Hörnern, ein zotteliges Fell und die Rute, mit der er den unartigen Kindern droht. Zudem zieht er klirrende Ketten und laute Glocken hinter sich her, die ihn zum gefürchteten Begleiter machen. In ländlichen Gegenden sind oft ganze Krampusrudel unterwegs, die mit schwarzen Masken, Ruten und Ketten sowohl Kinder als auch Erwachsenen erschrecken und symbolisch mit der Rute verprügeln.

Nikolausbrauch in der Schweiz

In der Schweiz kommt zu den Kindern nicht der Nikolaus, sondern der Samichlaus, mit seinem Gehilfen, dem Schmutzli. Die Tradition und die Nikolausfeier ist ähnlich der in Deutschland und Österreich, mit dem Unterschied, dass unartige Kinder vom Schmutzli in einen Sack gesteckt werden, beziehungsweise es ihnen angedroht wird. Auch in der Schweiz sagen die Kinder ein Gedicht auf oder spielen ein Lied auf einem Instrument. Neben Früchten und Nüssen erhalten sie ebenfalls kleine Geschenke.

Was schenkt man sich an Nikolaus?

Bei uns ist üblich, zu Nikolaus nur Süßigkeiten und kleinere Geschenke zu machen – denn das Weihnachtsfest kommt ja ohnehin bald und damit die eigentliche Bescherung. Aber das ist oder war nicht überall so: In den Niederlanden ist der Nikolaustag ursprünglich sogar der Hauptbescherungstag – wichtiger als Weihnachten. Inzwischen allerdings passen sich mehr und mehr Holländer an und machen wie bei uns zu Weihnachten die großen Geschenke.

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10 Kommentare

verstehe jetzt ehrlich gesagt den Tipp nicht. Alles was hier steht kann man doch auch googln oder bei Wikipedia lesen. Eine gute Zusammenfassung, doch ein Tipp ist es nicht
@susimausi12345: wenn es für dich kein Tipp ist, ist es doch gut.
Ich freue mich, das alles auf einen Blick zu lesen und hatte nicht vor, danach zu googln.

@Explikator: Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast und uns an deinem Tipp teilhaben lässt.
Ich finde diese Zusammenstellung auch interessant. Ausserdem gibt es solche Tipp's bei FM immer wieder zu ganz verschiedenen Themen.

Explicador hat sich die Mühe gemacht, die Informationen zusammenzutragen. Danke dafür:-)
Super Zusammenfassung, Danke dir
Sehr gut dargelegt und sehr interressant und für diese mühselige Arbeit bekommst du von mir Fünf Sterne und Daumen hoch !
Richtig: In den Niederlanden ist der Sinterklaas-Tag am 5./6.12. das eigentliche Fest und der furchterregende Begleiter ist dort der Zwarte Piet.
In meiner Familie wurde der Nikolaustag nie besonders begangen. Wir haben zu jedem Adventssonntag einen Teller aufgestellt und am nächsten Morgen etwas darauf gefunden.
Genauso haben wir es mit unseren Kindern auch gemacht, aber die begehen jetzt mit ihren eigenen Kindern den Nikoöaustag wie fast alle anderen auch.
@Maeusel: Zu unserer Zeit haben wir auch immer Nikolaustag besonders begangen ,bis wir dahinter gekommen sind das die Eltern (also Papa und Mama)uns jedesmal was in die Schuhe getan haben und ganz besonders schnell hatten wir es gemerkt ,wenn wir mal nicht brav waren und am anderen morgen eine Rute in dem Schuh drin hatten.
Aber der Brauch hat sich bis heute fortgesetzt und wird auch immer noch fortgeführt von unseren Kindern an deren Kindern und das finde ich schön .
Ein Schiff für den Heiligen
Eine sehr gute Idee, mal schauen ob ich bis übermorgen 50 Schiffe mit der darauf geschriebenen Geschichte gebastelt bekomme???
Wenn nicht dann wird es eine Vorbereitung für das nächste Jahr. Manchmal sind es Kleinigkeiten die Freude bereiten.
Bei uns zu Hause wurden die Schuhe immer am Vorabend des St. Barbara-Tages (4.Dezember) rausgestellt. Soll ein Brauch im Rheinland sein, wobei mir noch niemand begegnet ist, der das genauso gemacht hätte.
Ich schätze, meine Mutter hat sich aber auch dafür entschieden, weil ich an Nikolaus Geburtstag habe und da eh Geschenke gekriegt habe (und an Geburtagen haben die Geschwister auch immer ein Teil Süßes gekriegt).